15. Oktober 2018 News

Sport für alle! Kirche und Vereine bilden Netzwerk

Oberkirchenrat Dieter Kaufmann im Gespräch mit Lucas Zehnle am Stand es Aktionsplans „Inklusion leben“

Immer stärker kommt die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in den Blickpunkt des Sports. Verantwortliche in Kirche und Vereinen suchen nach gemeinsamen Wegen, wie Menschen ihren Platz finden, egal ob beim Fußballverein oder bein Tischtennis. Sie überlegen, was es braucht, damit sich Vereine öffnen und sich Menschen mit Behinderungen anerkannt fühlen. Dass es dabei neben dem Abbau von räumlichen Barrieren vor allem um die Veränderungen von Haltungen geht, wurde beim Sportforum am 14. Oktober im CVJM-Haus Esslingen deutlich. Veranstalter des Forums, das auch vom Aktionsplan „Inklusion leben“ unterstützt wird, war „Eichenkreuz – Sport im Evangelischen Jugendwerk Württemberg“. 

Bei der Expertenrunde zum Thema „Der Mensch hinter der Leistung – was zählt im Sport?“ verwies Andreas Felchle, Präsident des Württembergischen Landessportbund (WLSB), darauf, dass die Kirchen und die Sportorganisationen wichtige Bindekräfte der Gesellschaft sind, die den Blick für das Ganze haben. Leidenschaftlich setzte er sich gegen Ausgrenzung ein. „An dieser Stelle bin ich gerne Lobbyist.“ Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Württemberg, setzte schon im Gottesdienst ein starkes Zeichen. „Wenn im Sport die Leistung zum Gott wird, verliert der Mensch“, sagte er in seiner Predigt. Jakobus Hartmann, der Vorsitzende des Evangelischen Sportverbands Eichenkreuz Württemberg, der zum EJW gehört, machte klar, dass die christliche Sportarbeit, die schon immer zur kirchlichen Jugendarbeit gehört habe, nicht in ihrem Umfeld hängen bleiben darf. Zusammen mit den haupt- und ehrenamtlichen Sportmitarbeitern im größten konfessionellen Jugendverband in Baden-Württemberg möchte er auf weitere Partner zugehen, da gemeinsame Anstrengungen notwendig wären. „Wir möchten nicht nur die Starken sehen, sondern auch die Schwachen, denn die gehören auch dazu.“ Einig waren sich die Gesprächsteilnehmer, dass Inklusion nur dann gelingen kann, wenn die Haltung verändert wird. „Die wesentlichen Barrieren sind nicht die Stufen vor der Sporthalle, sondern in den Köpfen“, so Andreas Felchle. „Einfach mal machen“ sei besser, als alle Inklusionspläne und Konzepte.

„Mit dem neuen gemeinsamen Aufbruch der christlichen Kirchen und des organisierten Sports kommt Bewegung in unsere Gesellschaft“, so der Leiter des Evangelischen Jugendwerks, Cornelius Kuttler. „Im Zusammenwirken dieser großen gesellschaftlichen Player liegt großes Potenzial für das Gemeindewesen und den einzelnen Bürger“.