Fachtag „Mitmischen – aber wie?"

Am Dienstag, 4. November 2025, fand der Fachtag „Mitmischen – aber wie?“ zur sozialen Arbeit mit und für zugewanderte Roma im futurum der Diakonie Württemberg in Stuttgart statt.
Die Veranstaltung mit rund 60 Teilnehmenden aus sozialen, kirchlichen, kommunalen und zivilgesellschaftlichen Arbeitsfeldern eröffnete Synodalpräsidentin Sabine Foth. In einem von Chana Dischereit (Verband Deutscher Sinti und Roma) moderierten Interview sprachen Dr. Annette Noller (Oberkirchenrätin und Vorstandsvorsitzende Diakonie Württemberg) und Ayşe Özbabacan (Leiterin Abteilung Integrationspolitik der Stadt Stuttgart) über die Grundlagen und Herausforderungen des institutionsübergreifenden Projekts DiaRom.
„Dieses Projekt gehört ganz zentral zu unserem diakonischen Auftrag, sich Menschen zuzuwenden, denn nach der Bibel ist jeder Mensch ein Ebenbild Gottes“, betonte Vorstandsvorsitzende Noller. Es gehe bei DiaRom darum, Systeme und Haltungen in Institutionen zu verändern, Wahrnehmungen zu schulen und Vorurteile abzubauen. „Das Ziel ist, dass wir uns zusammen verändern“, so Noller. „Maßnahmen allein reichen nicht“, ergänzte Özbabacan. „Wir müssen die Menschen von Anfang an mitnehmen, empowern, bestärken, sich hier einzubringen.“ Roma gehören europaweit zu den Bevölkerungsgruppen, die in besonderem Maße von sozialer Ausgrenzung und Diskriminierung betroffen sind.
In weiteren Keynotes und Austauschforen wurden Berichte aus Rumänien und Norwegen geteilt, prekäre Rechtslagen für zugewanderte Roma in Deutschland erläutert und unterstrichen, warum sich Kirche und Diakonie einbringen.
Das Projekt DiaRom wird gemeinsam mit der Bürgerstiftung Stuttgart, dem Verband Deutscher Sinti und Roma Landesverband Baden-Württemberg (VDSR) und in Kooperation mit der Stadt Stuttgart durchgeführt. Vor allem die aufsuchende Sozialarbeit und Verweisberatung, aber auch Workshops zur Sensibilisierung bei kommunalen wie sozialen Trägern, soll neuzugewanderten Roma-Familien den Zugang zu Hilfs- und Bildungssystemen erleichtern, ihre Rechte stärken und ihre gesellschaftliche Teilhabe nachhaltig fördern.