10. Juni 2021 Pressemitteilung

Mit Malbriefen setzen junge Menschen Zeichen für Kinderrechte

Stärkung von Kinderrechten und Zugang zu Bildung zentrale Schlüssel gegen Armut

Stuttgart, 10. Juni 2021. Mit Malbriefen setzen sich Kinder und Jugendliche für Kinderrechte und gegen Kinderarbeit ein. Die Diakonie Württemberg hat diese Aktion zum Internationalen Tag gegen Kinderarbeit (12. Juni) ins Leben gerufen. „Wir zeigen Solidarität und Zusammenhalt mit unseren Partnern weltweit und engagieren uns gegen Armut, die Hauptursache für Kinderarbeit“, sagt Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg, der Landesstelle von Brot für die Welt. 2021 ist das UN-Jahr gegen Kinderarbeit. Die 62. Aktion der internationalen Hilfsorganisation Brot für die Welt steht unter dem Motto „Kindern Zukunft schenken“.

Bei der Aktion „1.000 Malbriefe setzen ein Zeichen“ sind Kinder und Jugendliche aufgerufen, zu zeichnen und zu schreiben, welche Rechte ihnen wichtig sind und wie Kinderarbeit verhindert werden kann. Diakonie-Chefin Annette Noller wird die Briefe stellvertretend an die Partnerorganisation von Brot für die Welt Callescuela in Paraguay virtuell übergeben.

Für viele Kinder sei die Zukunft unsicher geworden – besonders die jungen Menschen in vielen Ländern des globalen Südens litten unter den Folgen der Pandemie direkt oder indirekt. „Sie sind von großer wirtschaftlicher Not betroffen – und Hunger, weil ihren Eltern das Einkommen weggebrochen ist“, sagt Noller und ergänzt: „Jedes Kind weltweit hat ein Recht auf eine Kindheit in Sicherheit, mit Zugang zu Bildung und einem Gesundheitssystem und Räumen für Spiel und Freizeit. Kinder brauchen eine Perspektive, eine Zukunft.“

Die wichtigste Ursache der Kinderarbeit ist Armut. Brot für die Welt und seine internationalen Partner kennen die Lage von Mädchen und Jungen in vielen Ländern genau, sagt Noller. „Da sind Kinder, die am Rand der Hauptstadt von Paraguay Müll sammeln, um Geld zu verdienen. Da sind Kinder, die auf den Philippinen in Zuckerrohrplantagen arbeiten, um ihre Familien zu unterstützen. Und da sind Kinder, die in Sierra Leone den ganzen Tag auf dem Markt mitarbeiten, so dass keine Zeit mehr bleibt für den Schulbesuch.“

Karylle (8) und Reyca Jay (10) auf den Philippien stecken Zuckerrohrstecklinge in den Boden und häufen Erde auf – mit bloßen Händen. Die ganze Familie arbeitet auf der Zuckerrohrplantage. Ohne die Unterstützung der Kinder kämen ihre Eltern nicht über die Runden. Wenn’s gut läuft, verdient der Familienvater an einem Tag 150 Peso, keine drei Euro. „Das reicht nicht einmal für unsere Tagesration Reis“, sagt er. Der größte Teil des Zuckers geht in den Export.

Brot für die Welt verfolgt zusammen mit den Partnerorganisationen einen ganzheitlichen Ansatz in der Projektarbeit. So auch die Partnerorganisation Quidan Kaisahan auf den Philippinen, die die Familie von Krylle und Reyca unterstützt. Sie berücksichtigt die Bedürfnisse von Kindern und deren Familien. Neben konkreten Projekten gegen Kinderarbeit werden Familien unterstützt, ihre Ernährung und ihre Lebensgrundlagen zu sichern und so einen Weg aus der Armut zu finden.

Weitere Infos und ein Formular zum Upload der Malbriefe