Psychosoziale Beratung

Viele Flüchtlinge haben existentielle Gewalt erlebt – im Herkunftsland, auf der Flucht oder auch in Deutschland. Dank interner und externer Widerstandskräfte sind sie deshalb jedoch nicht zwangsläufig psychisch traumatisiert.

Die Psychosozialen Beratungsstellen stärken mit ihren stützenden Angeboten Widerstandskräfte und Ressourcen und fördern damit die psychische Gesundheit. Dies ist besonders relevant für die erste Zeit des Ankommens in Deutschland – eine Lebenssituation, die von vielerlei Unsicherheiten geprägt ist und in der die Menschen besonders vulnerabel sind.

Da viele Geflüchtete ihre vertrauten sozialen Netze nicht mehr unmittelbar verfügbar haben, gewinnt die soziale Unterstützung durch ehrenamtlich Engagierte hier besondere Bedeutung. Das Erleben von Solidarität und Gemeinschaft ist für alle Menschen eine der wichtigsten Ressourcen überhaupt. Auch Ehrenamtliche können in ihrem Engagement an Grenzen stoßen – an politische, gesellschaftliche, aber auch an ihre eigenen Grenzen der Belastbarkeit.

Die Psychosozialen Beratungsstellen nehmen eine Querschnittsfunktion in Bezug auf psychosoziale Themen im Flüchtlingsbereich wahr: Zielgruppen sind Flüchtlinge, ehrenamtlich Engagagierte und Kirchengemeinden.

Das Angebot umfasst

  • Präventive, niedrigschwellige psychosoziale Beratung für psychisch belastete Flüchtlinge und ihre Familien
  • Stabilisierende Gruppenangebote für geflüchtete Menschen in Kooperation mit Ehrenamtlichen vor Ort
  • Begleitung und Weiterbildungsangebote für Ehrenamtliche und Kirchen­gemeinden zu psychosozialen Themen, z. B. „Psychosoziale Begleitung von Flüchtlingen“, „Ressourcen-Orientierung“, „Selbstfürsorge“,  „Nähe-Distanz“, „Umgang mit Abschied“ etc.
  • Vernetzung haupt- und ehrenamtlicher psychosozialer Angebote