Fachtag „Begleitung bis zuletzt? Wie gelingt ein guter Umgang mit Sterbewünschen und dem Wunsch nach Suizidassistenz?“

Der Umgang mit Sterbewünschen stellt eine Herausforderung für die Arbeit in der Diakonie dar, die durch die aktuelle Diskussion um den assistierten Suizid noch mehr Bedeutung gewonnen hat. Der Fachtag bietet kompakte Orientierung in ethischen und rechtlichen Fragen. Im Workshop-Teil werden Konzepte zum Umgang mit Sterbewünschen vorgestellt und ausgewählte Einrichtungen aus Altenhilfe und Sozialpsychiatrie berichten von ihren Erfahrungen und laden zum Gespräch ein.

Wir laden zu einem professionsübergreifenden Austausch ein!

Auf Ihr Kommen freuen sich

Ann-Kathrin Göder, Martin Schwarz, Larissa Wild (Diakonisches Werk Württemberg)
Sandra Langer, Nina Seberkste, Lukas Wagner (Diakonisches Werk Baden)

Programm

  • 09:30 Uhr: Ankommen bei Kaffee und Tee
  • 10:00 Uhr: Begrüßung und inhaltliche Einführung: Oberkirchenrat Urs Keller
  • 10:20 Uhr: Einführung in das Thema und theologische Betrachtung: Martin Schwarz
  • 10:40 Uhr: Der assistierte Suizid aus juristischer Sicht in der Praxis der Einrichtungen und Dienste: Dr. Daniel Burchardt
  • 11:10 Uhr: Pause
  • 11:25 Uhr: Vorstellung der Orientierungshilfe „Umgang mit Sterbewünschen und dem Wunsch nach assistiertem Suizid“ der Diakonie  Deutschland: Dr. Gabriele Beckert
  • 12:05 Uhr: Austausch mit den Referierenden
  • 12:35 Uhr: Mittagspause
  • 13:35 Uhr: Workshops Runde 1
  • 14:50 Uhr: Pause
  • 15:05 Uhr: Workshops Runde 2
  • 16:20 Uhr: Pause
  • 16:30 Uhr: Abschlussrunde und Verabschiedung
  • 17:00 Uhr: Ende der Veranstaltung

Workshops

  • Workshop 1: Assistierter Suizid in der Evangelischen Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal? Auf dem Weg zu einer abgestimmten Haltung
    Was soll in der Evang. Diakonieschwesternschaft gelten, wenn ein assistierter Suizid angefragt wird? Pfarrerin Ulrike Nuding berichtet von dem Prozess, den die Evang. Diakonieschwesternschaft 2021 begonnen hat, in dem unter Beteiligung von Mitarbeitenden und Gremien eine Haltung zum assistierten Suizid entwickelt wurde.
    Ulrike Nuding, Pfarrerin, Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal
  • Workshop 2: Bausteine einer gelingenden palliativen Versorgung im stationären Bereich – Eine gute Basis zu Fragen zum assistierten Suizid
    Was gehört zu einer guten palliativen Begleitung? Im Workshop werden einzelne Bausteine vorgestellt, mit denen eine gute palliative Begleitung gelingen kann. Dazu gehören zum Beispiel die Gesundheitliche Versorgungsplanung, ein palliatives Basis Assessment, der palliative Krisenbogen oder ethische Fallbesprechungen. Auch Basisqualifikation für die Mitarbeitenden in Trauerbegleitung oder Kooperation mit ambulanten Hospizdiensten werden vorgestellt.
    Christine Stemke, Studienleiterin Pflege und Alter, Bildungshaus Diakonie Baden
  • Workshop 3: Sprechen über Todeswünsche
    Todes- und Sterbewünsche stellen für alle in der Versorgung Tätigen eine besondere Herausforderung dar. Unsicherheit, Sprach- und Hilflosigkeit sind meist erste Reaktionen. Ziel des Workshops ist es, mehr Sicherheit im Umgang mit Todeswünschen zu vermitteln. Die Teilnehmenden lernen mögliche Auslöser, Hintergründe und Funktionen von Todeswünschen zu unterscheiden sowie Todeswunsch und akute Suizidalität zu differenzieren. Sie reflektieren dabei neben der Reaktion der Patientinnen und Patienten auch die eigene Haltung, eigene Kommunikationsansätze sowie Möglichkeiten zum Selbstschutz.
    Thomas Montag, Pflegefachkraft, Leitung SAPV, Uniklinik Köln, Zentrum für Palliativmedizin
  • Workshop 4: Leben an einer Hand statt Sterben durch eine Hand – Beziehungs- und Präventionsarbeit in der Sozialpsychiatrie
    Ziel des Workshops ist es mit den Teilnehmenden anhand eines Fallbeispiels in eine Diskussion zu kommen und die Perspektive in der Sozialpsychiatrie im Umgang mit Suizidwünschen kennen zu lernen. Zum Menschsein gehören Verzweiflung, Mut- und Hoffnungslosigkeit in besonderen Lebenslagen. Menschen mit psychischen Erkrankungen suizidieren sich überproportional häufig. Gemeinsam erlebte Zeit, gemeinsam erschlossener (Handlungs-)Raum und insbesondere soziale Bezüge zum Umfeld, Mitbehandelnden und in der Reflektion im Team der Assistentinnen und Assistenten, sind der Schlüssel unseres Verständnisses einer adäquaten Begleitung.
    Sabine Zimmermann und Manuel Weiblen, Bruderhaus Diakonie Reutlingen
  • Workshop 5: Handwerkszeug für Mitarbeitende in Einrichtungen im Umgang mit Wünschen nach assistiertem Suizid (und ausgesprochenen Todeswünschen)
    Über den Austausch von Erlebtem hinaus, soll den Teilnehmenden ein Handwerkskoffer gefüllt werden mit Impulsen, Materialien und zu Durchdenkendem im Blick auf den Umgang mit Bewohner und Bewohnerinnen, die einen Suizid- oder Todeswunsch äußern. Dabei gilt es auch immer, sich der eigenen Haltung zum Thema bewusst zu werden.
    Birgit Proske, GVP Beraterin, Theologin, Dozentin in der Pflegebranche

Referierende

  • Dr. Gabriele Beckert
    Studienleitung, Akademien für Kirche und Diakonie
  • Dr. Daniel Burchardt
    Zentrum Recht und Wirtschaft, Diakonie Deutschland
  • Oberkirchenrat Urs Keller
    Vorstandsvorsitzender, Diakonie Baden
  • Thomas Montag
    Pflegefachkraft, Leitung SAPV, Uniklinik Köln, Zentrum für Palliativmedizin
  • Ulrike Nuding
    Pfarrerin, Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal
  • Birgit Proske
    GVP Beraterin, Theologin, Dozentin in der Pflegebranche
  • Martin Schwarz
    Abteilungleiter Theologie und Bildung, Diakonisches Werk Württemberg
  • Christine Stemke
    Studienleiterin Pflege und Alter, Bildungshaus Diakonisches Werk Baden
  • Manuel Weiblen
    Bruderhaus Diakonie Reutlingen
  • Sabine Zimmermann
    Bruderhaus Diakonie Reutlingen