Das Hobby erfolgreich zum Beruf gemacht

Tanja wurde 1995 in Kragujevac in Serbien geboren und besuchte dort zuerst die Grundschule und dann die Sekundarschule für Tourismus, die sie mit einer Berufsbefähigung für diesen Bereich in Serbien abschloss. Auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben ging sie 2017 nach Deutschland und beantragte Asyl. Nach sechs Monaten wurde ihr Asylantrag von Deutschland abgelehnt und Tanja aufgrund des Rücknahmeabkommens nach Serbien abgeschoben.
Zurück in Serbien fand Tanja in ihrem Beruf weiterhin keine Arbeit. Da sie aber auf Einkommen zur Existenzsicherung angewiesen war, begann sie, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Dabei halfen ihr Talent und Erfahrung mit Schminken aus dem privaten Umfeld, Menschen mit Kosmetik und Maniküre schön zu machen. Die Tatsache, dass ein Kosmetik- und Maniküredienst, der auch mit Hausbesuchen ausgeführt werden kann, nicht all zu viel finanzielle Mittel für die Grundausstattung braucht, ermutigte Tanja zum Schritt in die Selbstständigkeit.
Die Freude daran, Menschen Wohlbefinden zu bereiten, brachte Tanja auf die Idee, neben ihrem Kosmetik- und Maniküredienst auch Massage anzubieten. Dafür war eine Ausbildung zur Masseurin notwendig. An der Arbeiteruniversität Kragujevac kann der Ausbildungsgang zur Masseurin belegt werden. Aber wie diese Ausbildung finanzieren? Zum Glück konnte hier das durch die Diakonie Württemberg (Hoffnung für Osteuropa) finanzierte Programm „Lokale Mechanismen zur Integration von Randgruppen“, geleitet von der Ökumenischen, humanitären Organisation Novi Sad (EHO), Abhilfe schaffen.
Das Zertifikat „Masseurin“, das Tanja nach ihrem Abschluss der Ausbildung überreicht bekam, hängt nun stolz in ihrem kleinen Studio. Denn durch die erfolgreiche Ausbildung zur Masseurin konnte Tanja ihren Kosmetik- und Maniküredienst ausweiten und sich auf dem Markt behaupten: Sich schön und entspannt zu fühlen, ist für die Regeneration vieler Menschen im harten Alltag ein hohes Gut.
Das Beste aber daran ist, dass Tanja sich heute ihre Lebensgrundlage selbst finanzieren kann.
Tanja ist eine der Teilnehmerinnen des Projekts “Wissen hat Macht“, das von den Organisationen „Roma Herz Krusevac“ und „Roma-Zentrum Kragujevac“ durchgeführt wird. Finanziert wird das Programm von der Diakonie Württemberg. Verantwortlich für die Durchführung des Förderprogrammes vor Ort in Serbien ist EHO, Die Ökumenische, Humanitäre Organisation mit Sitz in Novi Sad, ein langjähriger Partner der Diakonie.
( Dieser Artikel wurde zuerst auf der Homepage von EHO veröffentlicht )
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