Zwei Gemeinden der Evang.-Lutherischen Kirche in Russland

Die Evang.-Lutherische Kirche in Russland zählt etwa 200 Gemeinden und Gemeindegruppen und hat etwa 17.000 konfirmierte Mitglieder. Sie hat heute feste Beziehungen zu Partnerkirchen, Werken und Gemeinden in Deutschland.
Die Gemeinde in Samara entstand 1854. 1930 wurde sie aufgelöst und die Kirche zweckentfremdet. In der Zeit der Wende wurde 1991 ein Neuanfang möglich, die Gemeinde neu zu sammeln und zu registrieren. Die Gemeinde zählt ca. 300 Gemeindeglieder. Der Gemeinde besitzt einen historischen Kirchenkomplex, der ihr 2010 vom russischen Staat ins Eigentum zurückgegeben wurde.
Jeden Winter, der in dieser Gegend fast 6 Monate dauert, werden zusammen mit einer orthodoxen Gemeinde die Obdachlosen mit warmen Mittagessen versorgt.
In der Propsteigemeinde, in der Stadt Togliatti (100 km von Samara entfernt) funktioniert seit 12 Jahre das Projekt „KIT“ (Klub Initiative Togliatti), das Familien mit Kinder und Jugendlichen mit Behinderung eine Tagesstätte anbietet. Die Familien werden mit dem Gemeindeauto abgeholt und in das Gemeindehaus gebracht, wo sie die Möglichkeit haben, nähen und stricken zu lernen oder eine Tanz-und Musikstunde zu haben. Zusammen mit den Erziehern bereiten sie das Mittagessen vor und essen gemeinsam.

Dieses Projekt wurde bekannt, hat sich ausgebreitet und in der Gemeinde Samara entstand ein ähnliches, das seit 2018 erfolgreich existiert. In Rahmen dieser Arbeit entstand das Theaterstück „Steh auf und geh“. Es wurde ein kurzer Film gedreht („Artist“), Krippenspiele und Osterspiele vorbereitet, schreibt Pröbstin Olga Temirbulatova aus Samara.
Die Projekte in den beiden Kirchengemeinden in Samara und Togliatti werden regelmäßig von der Landesstelle Württemberg von Hoffnung für Osteuropa unterstützt.