Arbeitstreffen zu häuslicher Gewalt in Roma-Gemeinden

Es Bedarf nicht nur der Aufklärung innerhalb der Roma-Gemeinschaften, sondern eine gesamtgesellschaftliche Sensibilisierung und finanzielle Anstrengung.
Im Rahmen des Projektes „Mit und für Roma im Donauraum“, möchte die Initiative in Rumänien einen Beitrag zur häuslichen Sicherheit in Roma-Gemeinden leisten. in der Evangelischen Akademie Siebenbürgen in Rumänien fand vom 3. Bis 5. Juni ein Arbeitstreffen zu diesem Thema statt.
Petur Thorsteinsson (DWW) und Milisaw Milinkovici (Ecumenical Humanitarian Organisation, Serbin) formulierten für das Treffen die Problemlage, wie auch die Zielsetzung des Projektes. Den europaweiten Handlungsbedarf gegen häusliche Gewalt zeigte sehr konkret Afrodita Roman, die Vize-Präsidentin des Accociated Country Women oft he World, wie auch die Vertreterin des Frauenvereins in Neumarkt, Rumänien.
Die Generalschulinspektorin des Krieses Hermannstadt erklärte, welche Maßnahmen die Behörde zur schulischen Inklusion und zur Vorbeugung des Schulabbruchs bei Kindern der Roma durchführt und welche Schwierigkeiten sich dabei in den Weg stellen. Durch Constantin Dinca, der Roma-Beauftragten der Schulbehörde des Kreises Hermannstadt, wurde eine Studie zur „Häuslichen Gewalt in den Gemeinschaften der Roma-Minderheit“ vorgestellt, die dazu diesen soll Präventionsstrategien zu entwickeln.
Bei dem Projekt stellt die Zusammenarbeit mit Vereinen wie dem Frauenverein oder der Initiative „Haus der Hoffnung“, eine wichtige Rolle dar, um die notwendige Expertise und Nähe am Menschen aufbringen zu können. Der Frauenverein kann als Träger des Frauenhauses die Probleme des urbanen Kontext aufzeigen, wobei die Leiter von „Haus der Hoffnung“ Perspektiven der Menschener Gemeinde, eine Gemeinde mit mehrheitlich Roma-Einwohner*innen, von Eingriffen und Vorbeugung häuslicher Gewalt einbringen können.
Auch die Hermannstädter Polizei war an dem Treffen beteiligt. Dabei standen die Hauptaufgaben eines Polizeibeamten im Fokus, der neben den direkten Interventionen in akuten Bedrohungssituationen im häuslichen Umfeld, auch Aufklärungsgespräche in Schulen durchführt.
Es wurde sehr deutlich, dass erst durch wiederholte Treffen ein Lerneffekt bei den Schüler*innen zu erkennen ist. Der Richter Cristian Danilet aus Klausenburg stellte in diesem Zusammenhang einen Ansatz vor, der Rechtskunde als Wahlpflichtfach in Schulen einführt, um die Nachhaltigkeit bei jungen Menschen zu befördern.
Alle Anwesenden stimmten zu, dass altersgerechte Mittel notwendig sind, um Kindern und Jugendlichen mit Informationen über ihre Rechte und Pflichten aufzuklären und um sie vor Situation zu schützen, in denen sie Opfer von Betrug, Missbrauch und Menschenhandel werden.
Die Vertreterin vom Frauenverein Hermannstadt konnte mit Statistiken zur häuslichen Gewalt in Rumänien sehr deutlich machen, wie wichtig Maßnahmen der Frühprävention in allen gesellschaftlichen Bereichen nach wie vor sind.
Die Workshops des Frauenvereins erarbeiten psychologische und sozialarbeiterische Strategien im Umgang mit Betroffenen, wie auch Interventionsmöglichkeiten zu den Themen Opfer-Täter-Beziehung, Methoden der Intervention in Fällen von häuslicher Gewalt, wie auch Schwachstellen des rumänischen Bildungssystems.
Unter den Anwesenden wurde die psychische, soziale und wirtschaftliche Abhängigkeit der Betroffenen zu ihren Peinigern sehr stark diskutiert. Die punktuellen Strukturen akuter polizeilicher Maßnahmen sollen daher durch langfristige psychologische Betreuung von Betroffenen und alternative Wohnräume ergänzt werden.
Literatur: BOLTRES Daniela (2021). Früprävention im Fokus. Arbeitstreffen zum Thema häusliche Gewalt. Seite 4. Hermannstadt: Herrmannstädter Zeitung Nr. 2727