Diakonie in Samara und Togliatti

Der Fokus der Unterstützung liegt auf der diakonischen Arbeit der Gemeinden mit Behinderten und ihren Familien sowie auf der Winterküche für Obdachlose. Diese wurde Mitte November 2019 nach der Sommerpause wieder eröffnet. Schon Anfang des Jahres hatte die Kommune einen beheizten Kellerraum für die Obdachlosenarbeit in Samara zur Verfügung gestellt. Davor wurden die Obdachlosen in einer kalten Garage untergebracht. Die Anwohner hatten im Frühjahr heftig gegen die Winterküche protestiert, so dass die Arbeit früher als geplant in die Sommerpause ging. Seit einer Woche wird ein neuer Versuch gewagt. Pétur Thorsteinsson, Referent Internationale Diakonie und Geschäftsführung Hoffnung für Osteuropa im diakonischen Werk Württemberg, konnte sich ein Bild vor Ort machen. Zusammen mit der Pröpstin der Gemeinde Dr. Olga Temirbulatova sprach er mit den Klientinnen und Klienten vor Ort. Drei Mal in der Woche wird eine warme Mahlzeit für Arme und Obdachlose angeboten. Bis zu 60 Leute kommen, um sich zu wärmen und zu essen. Sie schätzen es sehr, dass sich der warme Kellerraum in dem Stadtviertel befindet, wo sie sich aufhalten. Die Lutherische Kirche wiederum in der Nähe der Stadtmitte wäre nicht geeignet, dorthin sei der Weg zu weit. „Für unsere Geschwisterkirche vor Ort gilt es, im Gespräch mit Anwohnern und der kommunalen Verwaltung zu bleiben. Ein wichtiger Schritt in dieser Arbeit wäre eine Kooperation aller Akteure, um einen Ort zu bauen, der auch nachts vor Kälte schützen und die Möglichkeit geben würde sich zu waschen“, soThorsteinsson.

Vertreter der Diakonie Württemberg mit Eltern, Mitarbeitenden und jungen Menschen, die an den diakonischen Projekten der Gemeinde in Samara teilnehmen.

Pastorin Tatjana Shivoderova baut seit mehr als zehn Jahren die Arbeit in der Gemeinde in Togliatti mit Behinderten und ihren Familien aus. Seitdem die Gemeinde im Jahr 2016 ein eigenes Haus kaufen konnte, wächst diese Arbeit noch stärker und die Gemeinde hat ein eindeutiges sozial-diakonisches Profil entwickelt. Die Zusammenarbeit im Projekt „Klub Initiative Togliatti“ (KIT) ermöglicht der Gemeinde, neue Wege in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung zu gehen, Kinder und Jugendliche werden in Gruppen betreut, Eltern treffen sich und es finden Seminare und Beratungen mit Fachleuten statt. Hier ist Pastorin Shivoderova die treibende Kraft. Durch ihre Fachkenntnisse als Sonderpädagogin ist sie auch bei den Eltern sehr geschätzt und geliebt. Seit geraumer Zeit wird eine ähnliche Arbeit in Samara aufgebaut. Auch hier ist die Gemeinde auf die fachliche Unterstützung von Pfarrerin Shivoderova angewiesen.

Wer sich mit der Arbeit der Gemeinden auseinandersetzt merkt sofort: Die Gemeinden sind nicht nur diakonisch unterwegs, sondern sind auch sehr geschätzte Partner von diversen Akteuren im Bereich der Behindertenhilfe in Samara und Togliatti, auch weil sie den fachlichen Austausch mit Akteuren aus Deutschland intensiv pflegen. Die Arbeit der Gemeinden wird u.a. auch vom Gustav-Adolf-Werk, Martin-Luther-Bund und der Evangelischen Kirche in Stuttgart unterstützt.



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