Kinderhospiz Rumänien

Vom Verein "Dr. Carl Wolff"-Kinderhospiz in Hermannstadt erreichte uns ein Brief. Die Einrichtungsleiterin Frau Ortrun Rhein schreibt im Namen aller Betreuten und des gesamten Pflegepersonals:

Cipi kämpft mit jedem Atemzug. Seine Lungen sind verschleimt, der Körper von Krämpfen gebeutelt. Seit Wochen verschlechtert sich sein Zustand. Nicht selten kommt Crina vorbei, hält seine Hand und singt. Es ist ihre Art, mit schweren Momenten umzugehen. Singend hat sie sich ins Leben zurückgekämpft nach der schweren Herzoperation. Erst im Kinderhospiz hat sie gelernt, das Leben zu lieben: die Nahrung nicht mehr zu verweigern und eine Berührung als etwas anderes anzusehen als eine Untersuchung. Die Seele lernt das. Das Herz ermüdet noch schnell, es nimmt das Leben schwerer an ... Crina braucht nocht Zeit und Sauerstoff.

43 Kinder sind seit Januar 2021 im Kinderhospiz mit seinen zehn Plätzen betreut worden. Einige kamen mit ihren Eltern und durften mit ihnen auch wieder nach Hause fahren. Hin und wieder fahren Eltern verwaist zurück, weil ihr Kind die Krankheit nicht mehr aushielt. Und einige der Kinder gehören zum Haus: von den Eltern aufgegeben, von den Waisenhäusern abgewiesen, an Geräte angeschlossen. Das Kinderhospiz wird ihr zu Hause für die Zeit, die ihnen bleibt. Und da ist noch Darius, unser aller Liebling. Er hat Pflegeeltern in Hermannstadt gefunden, und kommt jetzt als Besucher, zu aller Freude. Auch das gibt es.

In diesem Jahr sind die Sauerstoffgeräte und die Absauggeräte kaum zur Ruhe gekommen. Wir danken unseren Spendern dafür, dass wir unbesorgt zu jeder Uhrzeit auf ein Gerät zurückgreifen konnten. Für unsere Kinder ist dies im wahrsten Sinn das richtige Atemholen. Großen Dank!

Nicht immer ist es möglich gewesen, unbesorgt auf das zurückzugreifen, was wir für den Alltag im Kinderhospiz brauchen. Wenn die Preise der Spezialnahrung steigen wie in diesem Jahr - um fast 60% bei einigen Produkten - bringt uns das nahe an den finanziellen Abgrund. Aber Kinder wie Sergiu und Cipi und Alexandra vertragen nur wenige Nahrungsmittel. Wir rechnen in diesen Tagen noch mehr, seitdem die Strom- und Gaspreise fast unaufhaltsam ansteigen und eine von weiteren Teuerungen mit sich bringen. Wie teilen wir alles ein, damit es bis zum Jahresende reicht?

Es hat wenig gebracht, dass die Hospize, darunter auch unser Erwachsenenhospiz und das für Kinder, im Sommer gemeinsam die Krankenkasse und die Ministerien angeschrieben haben, um für Unterstützung für unsere Patienten zu werben. Auch der Besuch der Ministerin für Arbeit und Soziales, der im September stattfand, wird kurzfristig keine Lösung bringen.

Es sind Privatpersonen und Diakonieverbände, es sind Kirchengemeinden und Firmen, die uns auch in diesem Jahr im Blick haben und die Not in den Hospizen sehen. Ohne ihre selbstlose Hilfe wäre Cipi nicht mehr am Leben, wären Sergiu und Crina und Alexandra schlimmer dran. 

Wir sagen von Herzen Dank und bitten, auch in diesen schwierigen Zeiten, um Unterstützung.

Im  Namen aller Betreuten und des gesamten Pflegepersonals,

Ortrun Rhein

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