Württembergische Missionswerke haben neu gewählt
Die Württembergische Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Weltmission (WAW) in Stuttgart wählte am 08. Februar 2021 ihren Geschäftsführenden Ausschuss neu. Bei der Online-Wahl im Rahmen ihrer jährlichen Mitgliederversammlung wurde Dr. Gisela Schneider, Direktorin des Deutschen Instituts für Ärztliche Mission e. V. (Difäm) in Tübingen, als Vorsitzende bestätigt. Als Stellvertretender Vorsitzender wurde Martin Kocher von der Liebenzeller Mission neu gewählt. Im Hinblick auf Herausforderungen in der heutigen Zeit wurden neue Schwerpunkte wie Selbstorganisation, interaktives Lernen und die Entwicklung von Resilienz gelegt. Die WAW fördert die weltmissionarische Ausrichtung der landeskirchlichen Arbeit in Württemberg und ist Mitveranstalter der Landesmissionsfeste.
Über 60 Mitglieder der Württembergischen Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Weltmission (WAW) aus der gesamten Region der württembergischen Landeskirche – und darüber hinaus - hatten sich am Montag, den 08. Februar 2021 Corona-bedingt online zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung zusammengefunden, die in diesem Jahr von der Liebenzeller Mission in Bad Liebenzell ausgerichtet wurde. Gemeinsam wählten die Mitglieder bei einer geheimen Wahl turnusmäßig nach sechs Jahren ihren Geschäftsführenden Ausschuss neu. Insgesamt hatten sich elf Kandidat*innen zur Wahl aufstellen lassen. „Dazu gehören vier Kandidat*innen, die von der evangelischen Landeskirche gesetzte Werke vertreten, sowie sieben Kandidat*innen der freien Werke“, erklärt WAW-Geschäftsführerin Cornelia Hole, die seit November im Amt ist. Dabei wurde Difäm-Direktorin Dr. Gisela Schneider als Vorsitzende bestätigt. Als Stellvertretender Vorsitzender wurde der Theologe Martin Kocher, Teamleiter „Mission und Integration“ bei der Liebenzeller Mission, neu gewählt und löst damit nach 18 Jahren seinen Vorgänger Immanuel Kögler, Leiter des Kinderwerks Lima, ab. Die Vertreter*innen folgender Organisationen wurden neu in den Ausschuss gewählt:
- Desirée Schadt für Co-Workers International und Hilfe für Brüder;
- Pfarrer Hildebrand-Ayasse für den Dienst für Mission, Ökumene und Entwicklung (DIMOE);
- Carola Hoffmann-Richter für die Deutsche Ostasienmission (DOAM);
- Beate Breithaupt für das Evangelische Jugendwerk in Württemberg (EJW Weltdienst),
- Sebastian Groß für die Deutsche Indianer Pionier Mission (DIPM);
- Pfarrer Markus Schanz für das Kinderhilfswerk Nethanya.
Als Vertreter der außerordentlichen Mitglieder, die ihre Geschäftsstelle außerhalb der Evangelischen Landeskirche haben, wurde Pfarrer Christoph Müller von
der Christoffel-Blinden-Mission (CBM) ins Gremium gewählt.
Für die von der Landeskirche gesetzten Werke im WAW-Ausschuss wurden
- Pfarrer Dieter Bullard-Werner für die Basler Mission Deutscher Zweig,
- Ann-Kathrin Hartter für das Diakonische Werk Württemberg,
- Pfarrer Raimund Hertzsch für die Herrnhuter Missionshilfe und
- Pfarrer Tobias Schneider für das Amt für Missionarische Dienste gewählt.
Für die Evangelische Mission in Solidarität (EMS) wird der Generalsekretär Pfarrer Dieter Heidtmann vertreten sein sowie Kirchenrat Klaus Rieth für den Oberkirchenrat.
Die Vorsitzende der WAW bedankte sich bei allen ausscheidenden Mitgliedern. Neben den Wahlen ging es bei der Mitgliederversammlung um die Frage, wie Missionswerke in heutiger Zeit überleben und sich weiterentwickeln können. „Wir leben in einer Welt der Unberechenbarkeit, der Unsicherheit und Komplexität, sowie der Viel- und Mehrdeutigkeit“, sagte David Jarsetz, neuer Missionsdirektor der Liebenzeller Mission. Vor allem in der Corona-Krise sei dieses Thema relevant. Dabei wurde festgestellt, dass Auftrag und Inhalt der Missionsarbeit gleichbleiben, während sich Herangehensweise und Methodik ändern. An Stelle von Kontrolle und Berechenbarkeit, Hierarchie und Führung trete ein neues Paradigma, das den Schwerpunkt auf Teamarbeit, Selbstorganisation, situative Entscheidungen, iteratives Lernen und die Entwicklung von Resilienz legt. „Kurz zusammengefasst ein Arbeiten nach dem REAF-Paradigma, resilient, energetisch, adaptiv und fluid“. Auch Dr. Gisela Schneider bezog sich darauf in ihrer Rede: „Als Christinnen und Christen ist es wichtig, dass wir gemeinsam reflektieren, wie Mission, Entwicklung, Ökumene und Dialog heute aussehen können. Angesichts der vielen Krisen in unserer Welt kann es nicht nur darum zu gehen, unsere Partner zu unterstützen, sondern wir müssen Stimme sein, für die, die keine Stimme haben, für mehr Gerechtigkeit und Frieden und ein Zeichen der Hoffnung setzen. Das können wir in einem großen Netzwerk besser, als wenn wir alleine unterwegs sind“. Darüber hinaus hat der neue Geschäftsführende Ausschuss verschiedene Themen auf der Agenda, die er in den kommenden sechs Jahren angehen möchte. Dazu gehören eine Studie zum Thema Weltmission in den Kirchengemeinden, ein Konzept zur Prävention sexualisierter Gewalt und das Themengebiet Mission und Digitalisierung.
Nächste Termine
- 4. März 2021 Studientag zu aktuellen Herausforderungen der Missionstheologie mit Risto Jukko, Direktor der Konferenz für Weltmission und Evangelisation (CWME) aus Helsinki
- 20. Juni 2021 Landesmissionsfest in Tübingen – Motto „Fest der Begegnung“