05. März 2021 News

7. Forum Digitalisierung in der Landeskirche: Diakonie

Die Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg veranschaulichte bei der Veranstaltung mit Schwerpunkt Diakonie, wie tiefgreifend Innovationen in das Leben eingreifen. Netzwerke und Datenmanagement könnten beim Dienst am Nächsten zwar helfen. So unterstützen Roboter bereits Pflegekräfte. Menschen mit Autismus werden in ihrer Tagesstruktur digital begleitet. Ältere Menschen im ländlichen Raum können leichter versorgt werden, weil sie die Dinge ihres täglichen Bedarfs inzwischen im Internet bestellen. Dennoch müsse man sich fragen: „Wer sind die Verliererinnen und Verlierer bei der Digitalisierung und für wen setzen wir uns als Diakonie und Kirche ein?“ So finanziere der von der Landeskirche aufgelegte und von der Diakonie verwaltete Fonds „Mutmacher“ auch Computer für Menschen mit geringem Einkommen.

Wie Kirche und Diakonie selbst mithalten können, erläuterte Finanzvorstand Dr. Robert Bachert. „Wenn wir mit all unseren Angeboten in den nächsten zehn Jahren nicht verplattformt sind, werden andere unsere Aufgaben übernehmen und unser kirchlich-diakonisches Profil wird in vielen Leistungsbereichen nicht mehr bei den Menschen ankommen.“ Deshalb hätten maßgeblich diakonische Organisationen die Gesellschaft Mitunsleben gegründet, Landeskirche und Diakonie in Württemberg seien Gesellschafter. Das bundesweite Informations-, Beratungs- und Vermittlungsportal listet pflegerische Dienstleistungen und Angebote. Bachert betonte, dass die Digitalisierung diakonische Arbeit unterstützen und nicht ersetzen soll. Notwendig seien „ein Kulturwandel und die Akzeptanz der Veränderung bei allen Mitarbeitenden“. Mittel für mehr digitale Teilhabe brauche die Sozialwirtschaft von der Politik.

Amanda Lindner, Spezialistin für eCommerce und Online-Marketing, hält die Auffindbarkeit im Internet für wichtig. „Gesehen zu werden, ist eine Frage des Überlebens.“ Laut Lindner muss die Diakonie vor Ort Dinge ausprobieren und darf neue Ideen nicht an Hürden in der Hierarchie scheitern lassen.

Innovationsbarrieren müssten aufgebrochen werden, betonte der Vorstandsvorsitzende des christlichen Gesundheitskonzerns Agaplesion, Markus Horneber, auf. „Manchmal halten uns unsere Glaubenssätze davon ab, innovativ zu sein“, sagte er. Digitalisierung müsse die Arbeit unterstützen. In Kliniken brauche es beispielsweise einen durchgängigen Informationsfluss, damit eine Krankenschwester dem Patienten nichts anderes sage als der Arzt.

Hier finden Sie unter 7. Forum Digitalisierung - 4. März 2021 die Vorträge und Präsentationen der Referentinnen und Referenten

Digitaler Markt der Möglichkeiten: Interessante und innovative Modelle aus der Diakonie

Prof. Dr. Annette Nollers Vortrag in voller Länge

Dr. Robert Bacherts Vortrag in voller Länge

Amanda Lindners Vortrag in voller Länge

Dr. Markus Hornebers Vortrag in voller Länge

Sammlung zum Karfreitag 2024

Diakonie und Evangelische Landeskirche in Württemberg rufen zu Spenden für „Hoffnung für Osteuropa“ am Karfreitag auf. Mit dieser Aktion unterstützen die Diakonie und Landeskirche in Württemberg die humanitäre Hilfen und Soziale Arbeit ihrer langjährigen Partner in insgesamt zehn Ländern.