11. Januar 2021 News

Alle Menschen willkommen heißen

Mit „Alle Menschen willkommen heißen“ ist eine Broschüre überschrieben, die das Sozialunternehmen Neue Arbeit jetzt in Zusammenarbeit mit dem Aktionsplan „Inklusion leben“ von Landeskirche und Diakonie in Württemberg herausgegeben hat.

Damit sollen Brücken zwischen Kirchengemeinden und Menschen gebaut werden, die sich in prekären Lebenslagen befinden, also beispielsweise keine Arbeit und wenig Geld haben. Nach den Worten des Herausgebers Martin Tertelmann finden „Arme, Benachteiligte oder Menschen aus prekären Milieus selten oder gar nicht den Weg in die mittelschichtsorientierten Kirchengemeinden“. Sie seien aber berührt und überrascht, dass Kirche sich für sie interessiere. Die Broschüre fragt danach, wie es gelingen kann, dass „zusammenwachsen kann, was zusammengehört“.

Die Handreichung berichtet von Projekten, Veranstaltungen, von neuen Formaten und Aktionen, die versucht haben, Brücken zwischen prekären Milieus und Kirchengemeinden zu bauen. Die Gemeinden, so die Erfahrung im über den Aktionsplan „Inklusion leben“ finanzierten Projekt, erreichen diese Menschen selbst selten oder gar nicht. Die Denkfabrik im Sozialunternehmen Neue Arbeit beschäftigt sich schon lange intensiv mit Möglichkeiten, die Spaltung der Gesellschaft zu überwinden. Bereits vor dem Aktionsplan der Landeskirche fanden Veranstaltungen und Gottesdienste statt, es wurden Filme gedreht, Interviews und Umfragen geführt, Fürbitten formuliert, Gebete und Texte entdeckt. Diese wurden in die Broschüre mit aufgenommen, weil sie wichtige Aspekte aufzeigen und Hinweise geben auf Ursachen der Spaltung der Gesellschaft. Außerdem liefern sie mögliche Lösungen zur Überwindung dieser Milieugrenzen.

Laut Martin Tertelmann, bei der Neuen Arbeit für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich, istEhrlichkeit geboten, weil nach seiner Erfahrung „prekäre Schichten und mittelschichtsorientierte Kirchengemeinden fremdeln“ . Er habe immer wieder erlebt, dass „beide Seiten in ihrer Milieublase mit den jeweiligen Lebenskulturen leben, in denen sie Zuhause sind“. Darüber dürfe man nicht hinweggehen, denn beide Seiten trügen zur Nichtbegegnung oder zur Begegnung bei. „Gerade die Punkte, an denen es knirscht und wo es vielleicht unangenehm wird, sind wichtig, weil dort die Unterschiede und Probleme deutlich werden“, so Tertelmann.

Die praxisnahe Broschüre ist kostenlos erhältlich über den Aktionsplan „Inklusion leben“