Pflege und Betreuung – was kommt auf uns zu?

Nachlese: Ein spannendes Thema im Diakonie-Viertel in Rahmen des Kirchentags. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe sprach mit Eva Maria Armbruster, Stellvertreterin des Vorstandsvorsitzenden des Diakonischen Werks Württemberg. Einige Blitzlichter:

Während in den Medien vom „Problem, dass wir alle älter werden“ die Rede ist, sieht Gröhe die Situation sehr positiv. „Uns werden viel gute Jahre geschenkt!“ – so seine Aussage. Recht hat er doch, oder? Wir werden statistisch gesehen älter als unsere Eltern und Großeltern und irgendwann auch einmal gebrechlich und vielleicht pflegebedürftig. Vorher jedoch haben wir gute Chancen, fit und gesund zu sein.

Dennoch – aufgrund des demographischen Wandels wird es in 15 Jahren rund eine Million mehr pflegebedürftige Menschen in Krankenhäusern und Pflegeheimen geben als heute. Die Gesellschaft braucht mehr Fachkräfte. Laut Gröhe gäbe es nie so viele Auszubildende in der Pflege wie heute. Er sieht eine wichtige Aufgabe darin, Pflege so zu gestalten, dass die Auszubildenden nach Abschluss gerne in ihrem erlernten Beruf arbeiten und in der Pflege bleiben. Jemanden zu pflegen sei eine qualifizierte Arbeit, die gelernt sein wolle und nicht regelwidrig von Betreuern zu leisten sei. Zur Finanzierung sagte er, der Tariflohn in der Altenpflege müsse refinanziert werden.

Gröhe sprach sich für einen integrierten Ansatz in der Pflege und Betreuung aus und stellte die Frage, ob wir als Menschen nicht mehr füreinander einstehen müssten. Hinsichtlich der Betreuung und Pflege sei das Zusammenspiel etwa von Ehrenamtlichen im Wohnquartier und Kirchengemeinde wünschenswert, denn der Anteil von Pflegebedürftigen ohne Kinder liege heute bei zehn Prozent und werden steigen.

Zur Palliativmedizin sagte er, dieses Fach sei erst seit 2012 Pflichtfach in der Ausbildung für Mediziner. Trotz Eigeninitiative vieler Mediziner liege noch ein Defizit vor.

Diakonische Einrichtung leisten für Gröhe einen enormen Beitrag zur Altenpflege im Land.


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