05. Oktober 2018 News

Große Vielfalt beim Marktplatz „Inklusion leben“

Zahlreiche kreative Möglichkeiten, Inklusion konkret zu leben, haben Projekte und Initiative aus der Evangelischen Landeskirche und ihrer Diakonie präsentiert und diskutiert. Rund 700 Menschen kamen im Stuttgarter Hospitalhof zu einer großen, barrierefreien Messe zusammen. „Ob stark oder schwach, ob wir etwas können oder nicht – wir alle sind durch den Heiligen Geist verbunden und gleich viel wert“, sagte Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg, beim Auftakt. Inklusion sei mehr als Rampen, es komme auf eine Haltung an, „die sich darauf auswirkt, wie wir denken“.

Stuttgart. Der Veranstalter, das Netzwerk „Inklusion in der Landeskirche“ unter der Leitung von Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July, zeigte Möglichkeiten der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen, in Langzeitarbeitslosigkeit und Armut oder mit Fluchterfahrung. Zu Beginn hatten sie das Wort und forderten, dass sich Vereine mehr öffnen, alle Menschen den anderen mit demselben Respekt begegnen und alle einbezogen werden „und niemand am Rand mitlaufen“.

Ob „Seelenschmaus“, „Nachbarschaft, die trägt“ oder „bezahlbarer Wohnraum“, integrative Gärten oder Erzähl-Cafés von alten Menschen und Schülern: Mehr als 35 Kirchengemeinden und Einrichtungen stellten ihre inklusiven Projekte vor. Ideen, Methoden, Erfahrungen und Entdeckungen wurden praktisch erlebbar und konnten in Foren diskutiert und vernetzt werden. Mit dem Marktplatz gaben die Veranstalter gemeinsam mit dem Kooperationspartner Hospitalhof Impulse, zeigten, wie Vielfalt vor Ort gelebt wird und warben für eine gute Partnerschaft im Gemeinwesen. Christine Engelhardt, Abteilungsleiterin des Sozialministeriums, die zusammen mit Landesbischof July und Oberkirchenrat Kaufmann den Marktplatz besuchte, zeigte sich begeistert: „Mich beeindruckt das Engagement: Flüchtlinge, Menschen mit Behinderung, Arbeitslose und die Mittelschicht leben hier gemeinsam Inklusion.“ Auch Lukas Zehnle, der als Rollstuhlfahrer bereits auf vielen ähnlichen Veranstaltungen war, gefällt der Marktplatz Inklusion: „Die Vielfalt, die man hier antrifft, ist gigantisch. In diesem Rahmen kann man sich ganz neu kennenlernen. Für mich ist die Veranstaltung ein Türöffner und Brückenbauer zu vielen anderen Themen.“ Den Abschluss machte ein „Nachtschicht-Gottesdienst“ zum Thema „An der Leistungs-Grenze“.

Kürzlich hatte die 15. Württembergische Evangelische Landessynode hat für den Aktionsplan Inklusion weitere 600.000 Euro beschlossen. Der Aktionsplan will Kirchengemeinden, kirchliche Werke und diakonische Einrichtungen darin bestärken, die Inklusion von Menschen mit eingeschränkten Teilhabemöglichkeiten systematisch zu fördern und vor Ort konkrete Schritte umzusetzen.

Von den bisherigen 1,5 Millionen Euro des Fonds sind seit Start des Aktionsplans im Jahr 2016 bereits 1.124.000 Euro ausgeschüttet, die durch viele dreijährige Projekte bis ins Jahr 2020 wirksam sind. Gefördert werden bislang über 90 Projekte, Im Fokus des Aktionsplans Inklusion stehen vor allem Menschen mit Behinderungen, Flüchtlinge und Migranten, aber auch ältere und kranke Menschen, Familien sowie einsame und arbeitslose Menschen.

Im Rahmen des Aktionsplans „Inklusion leben“ bekommen jetzt Kirchengemeinden auch mehr Geld für barrierefreie Zugänge zu ihren Gebäuden. Hierzu hat die Landessynode fünf Millionen Euro in den Haushalt eingestellt. Dieses Programm läuft bis zum Verbrauch der Mittel, längstens jedoch 5 Jahre, beginnend ab dem 1. Januar 2019. Wenn Kirchengemeinden Gelder beim so genannten „Ausgleichsstock“ beantragen, dann können sie dank dieses Sonderprogramms jetzt zusätzlich 20 Prozent Fördergelder für Umbauten bekommen.

Sammlung zum Karfreitag 2024

Diakonie und Evangelische Landeskirche in Württemberg rufen zu Spenden für „Hoffnung für Osteuropa“ am Karfreitag auf. Mit dieser Aktion unterstützen die Diakonie und Landeskirche in Württemberg die humanitäre Hilfen und Soziale Arbeit ihrer langjährigen Partner in insgesamt zehn Ländern.