26. November 2018 News

„Ökumenische Kontakte nach Namibia“

Die Direktorin des Ecumenical Social Services (EcSOS) aus Namibia, Frau Amanda Kruger, war für zwei Tage Gast des Diakonischen Werkes Württemberg. Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werkes lernte als Mitglied des Rates der EKD während der Ratsreise nach Südafrika und Namibia im Frühjahr die Arbeit von EcSOS kennen.
EcSOS ist ein Zusammenschluss aus sieben protestantischen Kirchen Namibias, unter dessen Dach 29 Organisationen zusammenarbeiten. EcSOS versteht sich als Netzwerk, dessen Aufgabe es ist, die kirchlich-diakonische Arbeit in Namibia zu koordinieren und den Mitgliedskirchen bei der Entwicklung ihrer diakonischen Programme gegen Armut und soziale Benachteiligung eine inhaltliche und organisatorische Unterstützung zu geben.

Auf Vermittlung des Diakonischen Werkes besuchte Amanda Kruger unterschiedliche diakonische Einrichtungen im Land. Auf der Karlshöhe Ludwigsburg sprach sie mit den Verantwortlichen in den Bereichen Hauswirtschaft und Jugendhilfe. Die verschiedenen Arten von Wohngruppen, in denen Kinder und Jugendliche untergebracht werden können und die genau auf deren Bedürfnisse zugeschnitten sind, weckte ihr besonderes Interesse.

Bei der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart (EVA) informierte sich Frau Kruger über die unterschiedlichen Konzepte der Arbeit mit Menschen, die von Obdachlosigkeit betroffen sind. Vom Winternotquartier, über das Betreute Wohnen nach § 67 SGB XII und das Konzept der teil-vollstationären Einrichtung im Immanuel-Grözinger-Haus in Stuttgart Roth, das verschiedene Arbeitsangebote als Hilfe zur Strukturierung des Tages enthält.

Geschäftsführer Martin Strecker erläuterte am Beispiel des Kreisdiakonieverbandes Ludwigsburg die Arbeitsfelder und Finanzierungsstrukturen der diakonischen Arbeit im Auftrag der Kirchengemeinden.

Gegenüber Oberkirchenrat Dieter Kaufmann äußerte Frau Kruger den Wunsch nach einer stärkeren Zusammenarbeit mit der Diakonie in Deutschland. Namibia sei gegenwärtig in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation, die für viele Menschen wirtschaftliche Armut bedeute. Gleichzeitig kämen in das relativ friedliche Land viele Flüchtlinge aus den Bürgerkriegsregionen in Zentralafrika und der Demokratischen Republik Kongo.
Besonders beeindruckt zeigte sie sich davon, wie stark die Hilfe für bedürftige Menschen von dem Engagement der begleitenden Sozialarbeiter vor Ort geprägt ist. „Wer Hilfe braucht, bekommt diese Hilfe. Und er bekommt gleichzeitig auch noch eine Anleitung, wie er wieder auf die eigenen Füße kommen kann – das kenne ich bei uns so nicht“, sagte Kruger. „Wir können in der Zusammenarbeit mit der Diakonie in Deutschland viel lernen für unsere diakonische Arbeit in Namibia.“