25. November 2019 News

Hoffnung für Menschen in Osteuropa

Pétur Thorsteinsson (2.v.r.), Referent Internationale Diakonie und Geschäftsführung Hoffnung für Osteuropa im diakonischen Werk Württemberg

Seit Jahren unterstützt die Diakonie Württemberg durch die Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ die Evangelisch-Lutherischen Gemeinden in Samara und Togliatti, im osteuropäischen Teil Russlands. Pétur Thorsteinsson war vor Ort.

Der Fokus der Unterstützung liegt auf der diakonischen Arbeit der Gemeinden mit Behinderten und ihren Familien sowie auf der Winterküche für Obdachlose. Diese wurde letzte Woche wieder nach der Sommerpause eröffnet. Die Kommune hat schon Anfang des Jahres einen beheizten Kellerraum für die Obdachlosenarbeit in Samara zur Verfügung gestellt. Vorher war sie in einer kalten Garage untergebracht. Die Anwohner hatten im Frühjahr heftig gegen die Winterküche protestiert, so dass die Arbeit früher als geplant in die Sommerpause ging. Seit einer Woche wird ein neuer Versuch gewagt. Pétur Thorsteinsson, Referent Internationale Diakonie und Geschäftsführung Hoffnung für Osteuropa im diakonischen Werk Württemberg,  konnte sich ein Bild vor Ort machen. Zusammen mit der Pröpstin der Gemeinde Dr. Olga Temirbulatova sprach er mit den Klientinnen und Klienten vor Ort. Drei Mal in der Woche wird eine warme Mahlzeit für Arme und Obdachlose angeboten. Bis zu 60 Leute kommen, um sich zu wärmen und zu essen. Sie schätzen es sehr, dass sich der warme Kellerraum in dem Stadtviertel befindet, wo sie sich aufhalten. Die Lutherische Kirche wiederum in der Nähe der Stadtmitte wäre nicht geeignet, dorthin sei der Weg zu weit. „Für unsere Geschwisterkirche vor Ort gilt es, im Gespräch mit Anwohnern und der kommunalen Verwaltung zu bleiben. Ein wichtiger Schritt in dieser Arbeit wäre eine Kooperation aller Akteure um einen Ort zu bauen, der auch nachts für Kälte schützen und die Möglichkeit geben würde, sich zu waschen“, sagt Thorsteinsson.

Pastorin Tatjana Shivoderova baut seit mehr als zehn Jahren die Arbeit in der Gemeinde in Togliatti mit Behinderten und ihren Familien aus. Seitdem die Gemeinde im Jahr 2016 ein eigenes Haus kaufen konnte, wächst diese Arbeit noch stärker und die Gemeinde hat einen eindeutigen sozial-diakonischen Profil entwickelt. Die Zusammenarbeit im Projekt „Klub Initiative Togliatti“ (KIT) ermöglicht der Gemeinde, neue Wege in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung zu gehen, Kinder und Jugendliche werden in Gruppen betreut, Eltern treffen sich und es finden Seminare und Beratungen mit Fachleuten statt. Hier ist Pastorin Shivoderova die treibende Kraft. Durch ihre Fachkenntnisse als Sonderpädagogin ist sie auch bei den Eltern sehr geschätzt und geliebt. Seit geraumer Zeit wird eine ähnliche Arbeit in Samara aufgebaut. Auch hier ist die Gemeinde auf die fachliche Unterstützung von Pfarrerin Shivoderova angewiesen. Durch die  tatkräftige Unterstützung der BruderhausDiakonie konnte letzte Woche in Togliatti und Samara ein Seminar für Eltern zum Thema „Umgang mit Autismus“ angeboten werden. Das Seminar wurde organisiert und durchgeführt von Christian Freisem und Elke Schwarz von der BruderhausDiakonie Reutlingen. Im Anschluss fanden weitere, sehr gut besuchte Seminare an der Pädagogischen Hochschule in Samara statt. Wer sich mit der Arbeit der Gemeinden auseinandersetzt merkt sofort: Die Gemeinden sind nicht nur diakonisch unterwegs, sondern sind auch sehr geschätzte Partner von diversen Akteuren im Bereich der Behindertenhilfe in Samara und Togliatti, auch weil sie den fachlichen Austausch mit Akteuren aus Deutschland intensiv pflegen.

Sammlung zum Karfreitag 2024

Diakonie und Evangelische Landeskirche in Württemberg rufen zu Spenden für „Hoffnung für Osteuropa“ am Karfreitag auf. Mit dieser Aktion unterstützen die Diakonie und Landeskirche in Württemberg die humanitäre Hilfen und Soziale Arbeit ihrer langjährigen Partner in insgesamt zehn Ländern.