10. März 2020 News

Partnerschaftsarbeit: Kein Heimspiel

Bei den Studientagen der „Drei-Kirchen-Partnerschaft“ stand die „Kirche im Internet“ im Mittelpunkt. Petúr Thorsteinsson, Referent Internationale Diakonie/Hoffnung für Osteuropa, war für die Diakonie vor Ort.

Die Partnerschaft zwischen der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), der Evangelischen Kirche A.B. in der Slowakei und der Evangelischen Landeskirche in Württemberg besteht seit knapp 30 Jahren. Die Studientagung dient dem Erfahrungsaustausch und findet jährlich im Wechsel bei einer Partnerkirche statt. 

Gemeinsam Herausforderungen anpacken. Wie das der Schlüssel zu bodenständiger Partnerschaft sein kann, erlebten die knapp 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Neudietendorf. Gemeinsam wagten sich die Haupt- und Ehrenamtlichen auf das neue Terrain der Kirche im Internet. Mit Freude, Faszination und der richtigen Dosierung fachlicher Kritik konnte über die immer vielfältigeren Wege für Kirchen und Christen sich in der Onlinewelt zu engagieren und miteinander zu verbinden, reflektiert werden. Für die langjährige Partnerschaft war diese Auseinandersetzung mit dem Thema insbesondere deshalb wertvoll, weil sie für die meisten neu und vor allem für keinen der Partner ein Heimspiel war.

Wichtiger Bestandteil des Programms waren die Berichte der diversen Akteure aus den drei Kirchen. Neben Berichten direkt aus den Büros der Bischöfe und der Diakonie erzählten Vertreterinnen und Vertreter der Frauen- und Jugendarbeit, der ökumenischen Arbeit und der Friedensarbeit von ihren Herausforderungen und Etappensiegen. Auf großes Interesse stieß der Bericht des Generalbischofs der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses aus der Slowakei, Mgr. Ivan El’ko, der diesmal zusammen mit den beiden Regionalbischöfen und einem Team von Mitarbeitenden  aus der Slowakei angereist war. Die 300.000 Mitglieder starke Kirche steht vor immensen Herausforderungen. Es gibt neue Gesetze zu den Mindestlöhnen, eine Volkszählung im nächsten Jahr, neue Regelungen der finanziellen Unterstützung vom Staat. In seinem Bericht machte Bischof El’ko aber deutlich: Für das Team der drei Bischöfe und die Gesamtleitung der Kirche gilt es vielmehr gemeinsam neue Perspektiven zu entwickeln, Wege zu suchen, um selbstständig und mutig als Kirche Christi in die Zukunft zu gehen. Kirche könne sich nicht vom (fehlenden) Geld leiten lassen. Die Kirche werde gebraucht, viele Menschen würden sich auf sie bzw. ihre Mitarbeitenden verlassen und diesen Schwestern und Brüdern gelte es gerecht zu werden.

Die besonders wichtige Rolle der Diakonie wurde im Bericht der Vertreterin der Diakonie in der Slowakei, Danka Balonová, deutlich. Häufige Gesetzesänderungen, die Not der Menschen auf dem Land und in den Städten bzw. die regional sehr unterschiedlichen ökonomischen Entwicklungen, aber auch das Fehlen des Pflegepersonals stellt die Diakonie vor ständig neue Herausforderungen.

Hintergrund:
Zur Zeit der DDR bestanden Beziehungen auf Jugendebene zwischen der Evangelisch Lutherischen Kirche in Thüringen und der Evangelischen Kirche A.B. in der Slowakei. Außerdem war der Thüringer Landeskirche die Evangelische Landeskirche in Württemberg als Partnerkirche zugeordnet. Diese Partnerschaft wurde 1993 als Dreikirchenpartnerschaft auf die Evangelische Kirche A.B. in der Slowakei ausgeweitet und nach der Fusion von der EKM fortgeführt.

Sammlung zum Karfreitag 2024

Diakonie und Evangelische Landeskirche in Württemberg rufen zu Spenden für „Hoffnung für Osteuropa“ am Karfreitag auf. Mit dieser Aktion unterstützen die Diakonie und Landeskirche in Württemberg die humanitäre Hilfen und Soziale Arbeit ihrer langjährigen Partner in insgesamt zehn Ländern.