22. Januar 2020 News

Arbeit und Bildung als Grundthema

Oberkirchenrat Dieter Kaufmann und Staatssekretärin Katrin Schütz

Allen Menschen auskömmliche Arbeit und gute Bildung ermöglichen: Oberkirchenrat Dieter Kaufmann und Staatssekretärin Katrin Schütz vom Wirtschaftsministerium waren sich zum Auftakt des Strategieforums Arbeit und Bildung einig, dass sie weiterhin gemeinsam daran arbeiten.

Gott stelle sich den Menschen von Anfang an als arbeitenden Menschen vor, erläuterte Kaufmann. Sich verwirklichen, für sein Auskommen sorgen zu können, aber auch zu sich und zum Nachdenken zu kommen – das sei „Grundthema des Menschseins“. Eine gute gesellschaftliche Entwicklung und einen stabilen Wirtschafts- und Arbeitsmarkt verspricht sich Katrin Schütz davon, wenn möglichst viele Menschen eine erfüllende Arbeitsstelle haben. Es sei aber auch gesellschaftliche Verantwortung, auf die zu achten, die dies nicht schaffen. Schütz lobte Arbeits-, Beschäftigungs- und Bildungsträger gerade auch aus dem kirchlich-sozialen Bereich als gute Partner. Corporate Social Responsibility werde Schwerpunkt in der Wirtschaftspolitik, auch aufgrund der positiven Erfahrungen mit dem Lea-Mittelstandspreis, den das Wirtschaftsministerien gemeinsam mit den kirchlichen Wohlfahrtsverbänden im Land ausschreibt und verleiht.

Als ein Beispiel für das Engagement von Kirche und Diakonie für Langzeitarbeitslose und arme Menschen stellten Kaufmann und Abteilungsleiter Thomas Stürmer die Beschäftigungs- bzw. Teilhabegutscheine vor. Von 2013 bis zu diesem Jahr stellte die württembergische Landessynode insgesamt 2,4 Millionen Euro dafür bereit. Von Kirchengemeinden können diese Gutscheine für die Beschäftigung langzeitarbeitsloser Menschen beantragt werden. Die Tätigkeit kann dort oder bei einem Beschäftigungsunternehmen sein. Als neues Vorhaben stellte Stürmer die Social Impact Vouchers vor. Beim Projekt Interreg, an dem sich die Diakonie Württemberg beteiligt, tritt die Neue Arbeit als Lead auf: Elf Partner aus acht Ländern tauschen sich darüber aus, wie Langzeitarbeitslosigkeit verringert werden kann. Dabei soll auch das Modell der Beschäftigungsgutscheine weiterentwickelt werden.

Inci Wiedenhöfer, Leiterin der Geschäftsstelle Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg, stellte den Lea-Mittelstandspreis als Beispiel für die Auszeichnung kleiner und mittlerer Unternehmen, die sich sozial engagieren, vor. Das Wirtschaftsministerium und die kirchlichen Wohlfahrtsverbände im Land verleihen den Preis.

Die Arbeitshilfe der Diakonie „Gemeinsam verantwortlich“ stellte Wolfgang Hinz-Rommel, Leiter der Abteilung Freiwilligen Engagement im Diakonischen Werk Württemberg, vor. Diese soll diakonische Einrichtungen beim Aufbau von Kooperationen mit Unternehmen unterstützen und zu langfristigen Partnerschafen verhelfen. Die Arbeitshilfe enthält Best Practice Beispiele, stellt das Spektrum von Kooperationsformen vor und beinhaltet einen Fünf-Schritte-Plan zur erfolgreichen Zusammenarbeit.

Zehn gehörlose Menschen integriert die Firma H.P. Kaysser GmbH + Co. KG, Leutenbach in Kooperation mit der Paulinenpflege Winnenden e.V. in den laufenden Betrieb. In der „Lernfabrik“ werden junge Menschen mit Fluchterfahrung ausgebildet. „Für uns sind diese Mitarbeiter eine große Bereicherung. Diese Vielfalt tut uns gut und gehört zu unserer Firmenphilosophie“, erklärte Thomas Kaysser. Das Unternehmen war zum zweiten Mal in Folge zum Beispielhaften Unternehmen im Bezug auf CSR-Aktivitäten geehrt worden. Im Zusammenwirken mit der Paulinenpflege Winnenden gilt das Unternehmen als Vorbild und gutes Beispiel für gesellschaftliche Verantwortung. Dabei sei vor allem die Kommunikation untereinander wichtig, betonten beide Seiten. Zuhören, Grenzen anerkennen und Neues wagen sei aber genauso Teil des Ganzen.

Sammlung zum Karfreitag 2024

Diakonie und Evangelische Landeskirche in Württemberg rufen zu Spenden für „Hoffnung für Osteuropa“ am Karfreitag auf. Mit dieser Aktion unterstützen die Diakonie und Landeskirche in Württemberg die humanitäre Hilfen und Soziale Arbeit ihrer langjährigen Partner in insgesamt zehn Ländern.