27. Juni 2013 Pressemitteilung

Chancen für Langzeitarbeitslose werden immer geringer

Zumeldung zur Meldung der Agentur für Arbeit zu den Arbeitslosenzahlen im Juni 2013.

Stuttgart, 27. Juni 2013: Heute hat die Agentur für Arbeit die neuen Arbeitslosenzahlen bekannt gegeben. Wir möchten Ihre Aufmerksamkeit auf folgende Zahlen in Baden-Württemberg lenken:

  • 227.794 Personen sind arbeitslos. Das bedeutet eine Arbeitslosenquote von 3,9 %
  • Über die Hälfte der Arbeitslosen (57,3 % oder 130.537 Personen) sind Hartz-IV-Bezieher.
  • Die Unterbeschäftigtenquote liegt bei 5,3 %. Das heißt: 306.663 Personen sind arbeitslos oder in Beschäftigungsmaßnahmen der Arbeitsagentur.
  • 70.248 Personen oder 30,8 % aller Arbeitslosen sind länger als ein Jahr arbeitslos – die Quote ist von 30,4 auf 30,8 % gegenüber dem Vormonat gestiegen.
  • Betroffen von Langzeitarbeitslosigkeit sind vor allem Arbeitslosengeld-II-Bezieher: 44,3 % von ihnen sind länger als ein Jahr arbeitslos, bei den Arbeitslosengeld-I-Beziehern sind es nur 12,8 %.
  • Die durchschnittliche Dauer von Arbeitslosigkeit bei Langzeitarbeitslosen liegt derzeit bei 522 Tagen – das sind sieben Tage mehr als im Vormonat.
  • Derzeit gibt es 63.348 offene Stellen, das ist gegenüber dem Vormonat ein Rückgang um 19,3 %.

Diese Zahlen zeigen, dass sich die Langzeitarbeitslosigkeit verfestigt hat und kaum Langzeitarbeitslose auf den normalen Arbeitsmarkt vermittelt werden können. Die immer weniger freien Stellen vermindern zusätzlich die Chancen für Langzeitarbeitslose. Um Langzeitarbeitslosigkeit langfristig abbauen zu können, wäre eine gezielte Unterstützung durch die Bundesagentur für Arbeit wichtig. Stattdessen baut diese die Unterstützungsmaßnahmen immer mehr ab:

  • So sind die Eingliederungsmittel der Jobcenter in den letzten drei Jahren nahezu halbiert worden.
  • Im Jobcenter des Landkreises Heilbronn sind zum 30. Juni 2013 alle Arbeitsgelegenheiten gestrichen worden.
  • Im Jobcenter des Landkreises Konstanz gibt es offensichtlich eine Haushaltssperre mit der Folge, dass keine neuen Maßnahmen mehr bewilligt werden.
  • Die aus dem Landesarbeitsmarktprogramm der Landesregierung zur Verfügung gestellten Mittel für neue Beschäftigungsmaßnahmen können in vielen Jobcentern nicht mehr umgesetzt werden, weil die eigenen Mittel zu Kofinanzierung fehlen. Nur ca. 60 Prozent der von Landesseite zur Verfügung gestellten Plätze konnten bisher besetzt werden.

Das Risiko der Langzeitarbeitslosen wächst, dauerhaft arbeitslos zu bleiben. Nur ein öffentlich geförderter Arbeitsmarkt kann wirkungsvolle Abhilfe schaffen. Das fordert die Diakonie schon lange. Und sie hat auch nachgewiesen, dass es nicht teurer ist, Arbeit statt Arbeitslosigkeit zu fördern.


Sammlung zum Karfreitag 2024

Diakonie und Evangelische Landeskirche in Württemberg rufen zu Spenden für „Hoffnung für Osteuropa“ am Karfreitag auf. Mit dieser Aktion unterstützen die Diakonie und Landeskirche in Württemberg die humanitäre Hilfen und Soziale Arbeit ihrer langjährigen Partner in insgesamt zehn Ländern.