30. April 2014 Pressemitteilung

Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt lässt Langzeitarbeitslose immer weiter zurück

Weniger Arbeitslose – mehr Langzeitarbeitslose. Zumeldung zur Meldung der Agentur für Arbeit zu den Arbeitslosenzahlen im April 2014.

Stuttgart, 30. April 2014: Heute hat die Agentur für Arbeit die aktuellen Arbeitslosenzahlen bekannt gegeben und erneut die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt unterstrichen. Wir lenken den Blick auf Zahlen, die die Probleme des Arbeitsmarktes und der Arbeitslosen in Baden-Württemberg zeigen:

  • Der Anteil der Hartz-IV-Bezieher ist gegenüber dem Vormonat mit 56,8 % abermals angestiegen. Das liegt daran, dass die Langzeitarbeitslosigkeit sehr viel langsamer zurückgeht als die Gesamtarbeitslosigkeit.
  • Die Unterbeschäftigtenquote ist lediglich um 0,1 % auf 5,3 % gesunken: 310.238 Personen sind arbeitslos oder in Beschäftigungsmaßnahmen der Arbeitsagentur.
  • Dass auch diese Zahl nicht ausreicht, den tatsächlichen Arbeitsstellenmangel zu beziffern, zeigt die Zahl der Arbeitssuchenden von 408.495, die gegenüber dem Vorjahresmonat nur um 465 gesunken, also faktisch stabil geblieben ist.
  • Die Zahl derer, die Arbeit suchen, sich aber bei den Agenturen und Jobcentern nicht melden, wird nicht einbezogen, obwohl das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung meldete, dass bis zu 43 % derer mit Anspruch auf SGB-II-Leistungen (Hartz IV) diesen nicht geltend machen.
  • 71.580Personen oder 31,1 % aller Arbeitslosen sind länger als ein Jahr arbeitslos, gegenüber dem letzten Monat eine Zunahme um 64 Personen, gegenüber dem Vorjahresmonat eine Zunahme um 894 Personen oder 1,3 %.
  • Betroffen von Langzeitarbeitslosigkeit sind vor allem Arbeitslosengeld-II-Bezieher, sie sind an der Arbeitslosigkeit mit 56,8 %, an der Langzeitarbeitslosigkeit sogar mit 82,6 % beteiligt.
  • Die durchschnittliche Dauer von Arbeitslosigkeit bei SGB-II-Arbeitslosen ist 536 Tage – fünf Tage mehr als im März, 27 Tage mehr als im Vorjahresmonat.
  • Derzeit gibt es 65.092 offene Stellen, trotz Arbeitsmarktbelebung und Konjunkturaufschwung ist das gegenüber dem März 2013 nur ein Zuwachs um 125 Stellen.

Die verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit ist das zentrale Problem des Arbeitsmarkts insbesondere in Baden-Württemberg. Die amtliche Statistik bildet dies nicht ab. Denn kurzfristige Unterbrechungen haben zur Folge, dass Menschen nicht mehr als langzeitarbeitslos erfasst werden, auch wenn sie immer wieder arbeitslos werden. Aktuelle Studien zeigen, dass diese Menschen auch bei lange dauernder Arbeitslosigkeit arbeiten wollen. Dies belegt auch das Förderprogramm der Evangelischen Landeskirche und der Diakonie in Württemberg, mit dem 500.000 Euro für Beschäftigungsgutscheine zur Verfügung gestellt werden. Diese Mittel wurden im ersten Anlauf gebunden. Bis zu 150 Personen kann damit zumindest in kleinem Umfang eine Beschäftigung angeboten werden. Langzeitarbeitslosigkeit kann nur durch gezielte Unterstützung überwunden werden. Es braucht einen sozialen Arbeitsmarkt und öffentlich geförderte Beschäftigung, um für Langzeitarbeitslose Brücken in den Arbeitsmarkt zu bilden.   


Sammlung zum Karfreitag 2024

Diakonie und Evangelische Landeskirche in Württemberg rufen zu Spenden für „Hoffnung für Osteuropa“ am Karfreitag auf. Mit dieser Aktion unterstützen die Diakonie und Landeskirche in Württemberg die humanitäre Hilfen und Soziale Arbeit ihrer langjährigen Partner in insgesamt zehn Ländern.