20. September 2017 Pressemitteilung

Württembergisches Wort zur Interkulturellen Woche 2017: „Vielfalt verbindet“

Die Würde jedes Menschen ist zu achten

Stuttgart, 20. September 2017. Mit einem Württembergischen Wort nehmen die Evangelische Landeskirche in Württemberg und das Diakonische Werk Württemberg die bundesweite Interkulturelle Woche vom 24. bis 30. September 2017 (Tag des Flüchtlings: 29. September) auf. Die Interkulturelle Woche steht unter dem Motto „Vielfalt verbindet.“ Zu dieser Initiative rufen die Kirchen bundesweit auf.

Ausdrücklich betonen die Oberkirchenräte Ulrich Heckel von der Landeskirche und Dieter Kaufmann von der Diakonie in Württemberg, dass „Einstellungen und eine Politik, die Fremdenfeindlichkeit schüren, von Angst aus Überfremdung leben, einseitig nationale Interessen betonen, ein nationalistisches Kulturverständnis pflegen und Grundfreiheiten in Frage stellen, mit einer christlichen Haltung nicht vereinbar sind.“

Sie rufen dazu auf, die Vielfalt aufgrund von Zuwanderung immer wieder neu zu gestalten und als ein gemeinsames „Wir“ zu buchstabieren. Als wichtige Themen nennen sie ein respektvolles Miteinander, freiheitliche Grundrechte und den Umgang mit Minderheiten und Schwächeren. Nach christlichem Verständnis sei jeder Mensch von Gott mit einer unveräußerlichen Würde ausgestattet, die „unter allen Umständen zu achten, zu schützen und zu verteidigen“ sei. Im deutschen Grundgesetz sowie im europäischen Recht habe dies seine gesetzliche Entsprechung gefunden.

An die Politik richten Heckel und Kaufmann erneut die Forderung nach legalen Zugangswegen für Schutzsuchende in Europa. Abschiebungen in lebensgefährliche Krisengebiete dürften nicht sein. „Die Sicherheit der Person darf nicht migrationspolitisch relativiert werden.“ Auch fordern sie den Gesetzgeber auf, Familienzusammenführungen rechtlich und materiell zu ermöglichen.

Heckel und Kaufmann rufen dazu auf, das Gespräch auch mit Menschen anderer Positionen zu führen und danken allen, die sich haupt- und ehrenamtlich für „ein wertschätzendes Zusammenleben in Vielfalt“ einsetzen.

Hinweis für die Redaktionen: Gleich lautende Pressemitteilung verschickt heute auch die Evangelische Landeskirche in Württemberg.

Wort zur Interkulturellen Woche

Das Diakonische Werk Württemberg
Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein selbstständiges Werk und der soziale Dienst der Evangelischen Landeskirche und der Freikirchen. Auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes unterstützt der Wohlfahrtsverband im Auftrag des Staates hilfebedürftige Menschen. Das griechische Wort „Diakonia“ bedeutet „Dienst“. Die Diakonie in Württemberg ist ein Dachverband für 1.200 Einrichtungen mit 40.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.

Sammlung zum Karfreitag 2024

Diakonie und Evangelische Landeskirche in Württemberg rufen zu Spenden für „Hoffnung für Osteuropa“ am Karfreitag auf. Mit dieser Aktion unterstützen die Diakonie und Landeskirche in Württemberg die humanitäre Hilfen und Soziale Arbeit ihrer langjährigen Partner in insgesamt zehn Ländern.