12. September 2022

„Das große Waldheim-Sommerinterview mit Nadja“

Auf dem Bolzplatz des Stadtteilbauernhofs: die Gruppenleiter vom Waldheim-Team stellen ihr Nachmittagsprogramm vor, aus dem die Kinder mit und ohne Behinderung auswählen können. (Foto: Diakonie Stetten)

Stuttgart-Bad Cannstatt, 12.09.2022 - In der dritten Woche des inklusiven Ferien-Waldheims der Diakonie Stetten auf dem Cannstatter Stadtteilbauernhof haben 150 Kinder mit und ohne Behinderung unter dem Motto „Unterwasserwelt“ ein abwechslungsreiches Programm erlebt. 

Fröhlich lärmend versammeln sich die Kinder am Bolzplatz auf dem Gelände des Cannstatter Stadtteilbauernhofs. Denn wie an jedem Waldheimtag stellen die ehrenamtlichen Gruppenleiter vom Waldheim-Team dort gleich ihr Nachmittagsprogramm vor, aus dem die 5-14-jährigen Teilnehmer auswählen können. Insgesamt 150 Kinder, davon 25 Kinder mit Behinderung haben sich für die dritte und gleichzeitig letzte Waldheimwoche angemeldet. Heute im Programm: Hütte bauen mit Matthias, Seepferdchen und Krabben basteln mit Lena, Wasser-Eis herstellen mit Hilal, Wellness und Gesichtsmasken mit Hanke und das beliebte „Werwolf“-Spiel mit Camay. Schnell sind die Gruppen gebildet und das bunte Völkchen verteilt sich wieder auf das weitläufige Gelände rund um das Bauernhof-Hauptgebäude. Jugend- und Heimerzieherin Nadja Lakehal von den Offenen Hilfen der Diakonie Stetten, die das Ferien-Waldheim leitet, erklärt, was es in den drei Ferienwochen sonst noch zu erleben gibt: „Diese Woche steht unter dem Motto „Unterwasserwelt“. Dazu passend gibt es verschiedene Kreativangebote und Aktionen, Experimente mit Wasser und auch Ausflüge ins Freibad in Untertürkheim und Vaihingen. Unabhängig vom Motto gibt es zudem auch Angebote wie Zöpfe flechten, Malen, Backen, Fußballspielen oder Tiere füttern. In der letzten Woche hatten wir das Motto „Medien“. Da gab es unter anderem eine Zeitungs-AG, die eine Waldheimzeitung herausgebracht hat.“ 

Die 14-jährige Jasmin war mit voller Begeisterung dabei. „Wir haben gemeinsam Ideen gesammelt, passende Texte geschrieben, Fotos gemacht und auch ein Interview mit unserer Waldheimleiterin geführt.“ berichtet sie und ergänzt lachend: „Überschrift war „Das große Sommerinterview mit Nadja“. Im nächsten Jahr will sie wiederkommen, dann aber als ehrenamtliche Mitarbeiterin und Mitglied im Waldheim-Team. Laut Nadja Lakehal ist sie damit nicht alleine: Bei uns im Team gibt es schon einige Leute, die früher als Waldheimkind dabei waren, darunter auch mehrere ehemalige Waldheimkinder mit Migrationshintergrund.“

Dass die inklusive Ferienbetreuung auch sehr offen ist für Kinder mit Migrationshintergrund oder Fluchterfahrung ist schon seit einigen Jahren eine Besonderheit des Cannstatter Waldheims. In diesem Jahr gehören dazu erstmals auch Kinder, die mit ihren Familien vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind. „In der ersten Waldheimwoche haben drei ukrainische Kinder teilgenommen.“ berichtet Nadja Lakehal. „Wir hatten glücklicherweise eine Betreuerin im Team, die russisch spricht. Das hat die Teilnahme sehr erleichtert.“

Als das Handy klingelt ist sie gleich wieder als Leiterin gefordert. Die Teamkollegen, die mit einer Kleingruppe auf Ausflug ins Freibad sind, berichten von einer Gewitterwarnung und dass sie deshalb schon früher als geplant wieder auf dem Rückweg sind. „Alles klar, bis gleich, wir organisieren ein Ersatzangebot für euch.“ antwortet sie dem Anrufer und muss sich schnell verabschieden. Die Pflicht ruft.