09. Juni 2025

Internationale Quartiers-Safari mit Gästen aus Südkorea

Gruppenfoto mit der südkoreanischen Delegation. Sie halten ein großes Banner
© Johannesforum

Eine Delegation der General Assembly of Presbyterian Church of Korea hat die Diakonie Württemberg besucht, um sich bei einer Quartiers-Safari über die Rolle von Kirche und Diakonie im Quartier auszutauschen. Südkorea steht vor der Umsetzung eines neuen Gesetzes zur wohnortnahen Unterstützung von Menschen, die aufgrund von Alter, Krankheit oder Behinderung beeinträchtigt sind.

Ziele der internationalen Quartiers-Safari waren das Johannesforum in Wendlingen und das Quartiersbüro der Lukaskirche in Esslingen-Weil. Besonders interessiert waren Pfarrer und Kirchenälteste aus Südkorea an der Zusammenarbeit und Vernetzung von Kirche, Diakonie und Kommune sowie der Mitwirkung von Ehrenamtlichen.

Diakonin Bärbel Unrath, Simon Fischer von der BruderhausDiakonie und Pfarrer Paul Bernhard Elwert stellten den Gemeindeentwicklungsprozess in Wendlingen zur barrierearmen Gemeinde vor. Die zentrale Lage des Johannesforums in der Stadtmitte sowie neue Formate und eine Vielzahl niedrigschwelliger Angebote des Forums wirken einladend und zeigen, wie Kirche mitten im Leben der Menschen präsent ist. Besonders beeindruckt zeigte sich der Delegationsleiter Pfarrer Yoon Sung Park, Direktor des Instituts „Church Support und Development“, von der Kombination gemeindlicher Arbeit mit einem Wohnungsangebot für Menschen mit Behinderung. 

„Nahe bei den Menschen sein“ – wie dieses zentrale kirchlich-diakonische Anliegen in Esslingen-Weil gelebt wird, erläuterten Diakon Kurt Hilsenbeck und Pfarrer Peter Rohde. Sowohl betagte Menschen wie auch junge Familien im Stadtteil anzusprechen, gelingt durch ein großes Netzwerk von Kirchengemeinde, Kreisdiakonieverband, Familienbildungsstätte und den diakonischen Träger Dienste für Menschen. So kann vor Ort z. B. ein Pflegebüro, ein Mittagstisch, ein Begegnungscafé, ein Kindergarten und weitere Aktivitäten wie Sprachkurse oder Straßenfeste angeboten werden. Das Konzept Konvivenz setzt auf Beteiligung, die Stärkung des Wir-Gefühls und Werte wie Zugehörigkeit, Verlässlichkeit und Vertrauen.

Im Anschluss an die Quartiers-Safari reiste die Gruppe über Wien weiter nach Bratislava. Hier konnten unter der Begleitung von Altbischof Professor Julius Filo und der Direktorin der Diakonie der Slowakei, Ing.Mgr. L‘ubica Szabóová-Vysocká, spezifische Ansätze in der Arbeit mit Senioren und demenziell erkrankten Menschen kennengelernt und diskutiert werden.

„Es war hochinteressant, gemeinsam über Ländergrenzen hinweg den Sozialraum und die Lebenswelt von Menschen als Bedeutungsraum für die christliche Botschaft zu entdecken“, so das Resümee von Diakonin Dr. Birgit Susanne Dinzinger, ehrenamtliche Koordinatorin der Partnerschaftsarbeit des Diakonischen Werks Württemberg mit Südkorea. „Internationale Partnerschaften mit ihrer Perspektivenvielfalt bedeuten immer auch ein Mehr an diakonischem Potential und auch ein Mehr an Hoffnung für unsere eine Welt“.