09. Januar 2023

Gitarren statt Gewehre

Ausbildung und Arbeit seien zentrale Faktoren für ein besseres Leben der Menschen im Kongo. Das sagte Vital Banywesize Mukuza, Zweiter Vizepräsident des Parlaments der Demokratischen Republik Kongo, bei seinem Besuch in der Landesgeschäftsstelle der Diakonie Württemberg. Er ist auch Leiter der diakonischen Einrichtung „Zentrum für berufliche und handwerkliche Bildung“ (CAPA) in Süd-Kivu, das Brot für die Welt unterstützt.

Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg, dankte Mukaza und seinen Begleiterinnen für den Besuch und die Berichte aus dem Kongo. Sie freue sich über die „hervorragende Partnerschaft“ und die wichtige diakonische Arbeit, die Menschen eine Perspektive für ihr Leben gebe.

Mukuza, der selbst durch ein Stipendium von Brot für die Welt studieren konnte, gestaltete die Hausandacht im Diakonischen Werk Württemberg mit. Er berichtete von einer „humanitären Katastrophe“ aufgrund von Kriegen, Armut und vielen Flüchtlingen aus Ruanda. Auch seien bewaffnete Rebellen, die Ausbeutung der zahlreichen Bodenschätze und die Umweltzerstörung große Belastungen für das Land. Die Probleme seien von Menschen verursacht und dafür gelte es mit der Hilfe Jesu Verantwortung zu übernehmen.

In der Organisation CAPA bildete das Projekt „Gitarren zu Gewehren“ ursprünglich ehemalige Kämpfer in der Herstellung von Instrumenten aus. Inzwischen haben rund 1.600 Jugendliche und Erwachsene 19 Berufe gelernt, darunter viele Kriegswaisen und ehemalige Kindersoldaten. Mukuza sagte, dass eine „qualifizierte Evangelisation“ über soziale Arbeit stattfindet.

Vital Banywesize Mukuza, seine Ehefrau Wivine Tulinabo Ganywamulume und Angèle Tabu Makusi, Schatzmeisterin der Nationalversammlung in Kinshasa, sind Gäste der Evangelischen Kirchengemeinde Schwenningen. Vianey Mushegera war als Übersetzer dabei. Das Projekt „Gitarren statt Gewehre“ finanziert die Kirchengemeinde seit Advent 2015 mit. Pfarrer i. R. Dieter Brandes pflegt die Partnerschaft und hat den Kongo oft bereist. Er betonte, dass ein verstärkter fachlicher Austausch die diakonische Einrichtung CAPA noch weiter bringen würde.

Dieter Brandes, Angèle Tabu Makusi (Schatzmeisterin der Nationalversammlung in Kinshasa), Kornelius Knapp (Vorstand Sozialpolitik Diakonie), Wivine Tulinabo Ganywamulume, Vital Banywesize Mukuza (Zweiter Vizepräsident des Parlaments der Demokratischen Republik Kongo), Matthias Rose (Abteilungsleiter Diakonie), Robert Bachert (Finanzvorstand Diakonie), Annette Noller (Vorstandsvorsitzende Diakonie), Vianey Mushegera (Übersetzer).
Sammlung zum Karfreitag 2024

Diakonie und Evangelische Landeskirche in Württemberg rufen zu Spenden für „Hoffnung für Osteuropa“ am Karfreitag auf. Mit dieser Aktion unterstützen die Diakonie und Landeskirche in Württemberg die humanitäre Hilfen und Soziale Arbeit ihrer langjährigen Partner in insgesamt zehn Ländern.