19. April 2023

Werkschau mit allen großen Lebensthemen

Künstler Fabian Nacarkahja stellt in der Mariaberger Werkschau technische Skizzen und Objekte aus. ©Mariaberg e.V.

Werkschau der Mariaberger Ateliers noch bis Juni geöffnet

Gammertingen-Mariaberg (vea). „hundertfünfundsiebzig“: Unter diesem Titel lädt die Werkschau der Mariaberger Ateliers der Reihe „Kunst im Kloster“ noch bis zum 04. Juni 2023 zu einem Besuch in Gammertingen-Mariaberg ein.    

45 Künstlerinnen und Künstler stellen fast 100 Werkstücke – gemalt, gewebt, gebastelt – in den Korridoren des ehemaligen Klosters Mariabergs aus. Der Großteil davon kommt aus Mariaberg mit dem Atelier 5 unter der Leitung von Svenja Keller, dem Kunstkeller des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums (künstlerische Leitung Anne Landenberger), dem Offenen Atelier mit Ina Schindele und den Dienstagswebern mit Sybille Weber. Als besondere Gäste stellten aber auch fünf Kunstschaffende aus dem im April 2021 gegründeten Atelier Grafeneck unter der Leitung von Bianca Schrodin aus.

175 Jahre Mariaberg: eine lange, facettenreiche Geschichte, die sich in der Ausstellung widerspiegelt, fanden Anne Landenberger und Ina Schindele bei ihrem Eröffnungsgrußwort: „Alle großen Gefühle wie Freude, Liebe und Lust, Angst, Trauer, Wut und Schmerz haben die Künstlerinnen und Künstler der fünf kreativen Gruppen zum Ausdruck gebracht.“ Ankommen und Abschiednehmen, freudige Feste, ein buntes Gewusel aus Menschen und lauten Geräuschen, Begegnungen und rote Herzen, Krisen, Trauer, Freizeit, Alltagsleben: all das finde sich in den Kunstwerken. „Wir Menschen denken häufig in Bildern. Diese Bilder halten die Zeit fest und lassen uns erinnern an das, was wir erlebt haben. Unsere Lebensthemen.“

Die Bildende Kunst wurde erstmals 1852 im Kontext der schulischen Bildung im Mariaberger Jahresheft erwähnt, erzählte Vorstand Rüdiger Böhm bei der Vernissage Ende letzten Jahres. Er freue sich, dass es nach der traurigen gemeinsamen Geschichte Mariabergs und Grafenecks zur Zeit des Nationalsozialismus nun „künstlerische Kontakte“ gäbe: Kunst und Kultur als Brücke zwischen Menschen. Der Dank des Mariaberger Vorstandes ging an die Künstler*innen, die künstlerischen Leitungen, an die Mariaberger Mitarbeiterin Juliane Förderer für die musikalische Rahmung der Vernissage, Svenja Keller und Anne Landenberger für das Kuratieren und den Mitarbeitern der Bildung & Service gGmbH, speziell Timm Kastl, für die Hängung der Bilder sowie Andrea Baur-Hölz für das Veranstaltungsmanagement.

Die Ausstellung „hundertfünfundsiebzig“ ist bis zum 04.06.2023 im ehemaligen Kloster Mariaberg montags bis donnerstags von 8.00 bis 17.00 Uhr sowie freitags von 8.00 bis 15.00 Uhr zu besichtigen. Zu den Zeiten der Kirchenöffnungen an Sonn- und Feiertagen können die Ausstellungen ebenso besichtigt werden. Der Eintritt ist wie immer frei.