19. Mai 2025

190.000 Gäste, 7.700 Mitarbeitende – eine Botschaft: „Christen schauen nicht weg, Christen packen an, wenn Menschen leiden“

Im Winter 2024/2025 haben 46 Vesperkirchen und vergleichbare Angebote Menschen auf dem Gebiet der württembergischen Landeskirche und ihrer Diakonie in vielfältiger Art und Weise unterstützt. Mit preiswerten Mahlzeiten, praktischer und seelsorgerlicher Hilfe, Austausch, Begegnung und einem warmen Ort für die kalten Tage. Knapp 7.700 ehren- und hauptamtliche erwachsene Mitarbeitende und Hunderte Konfirmandinnen und Konfirmanden sowie Schülerinnen und Schüler haben sich um rund 190.000 Gäste gekümmert und dabei etwa 198.000 Mahlzeiten ausgegeben. 

„Christen schauen nicht weg, Christen packen an, wenn Menschen leiden. Die vielen engagierten Ehrenamtlichen in den Vesperkirchen leben Jesu Verständnis von Nächstenliebe, wie es sich im Gleichnis vom barmherzigen Samariter zeigt: Mein Nächster ist, wer meine Hilfe braucht – egal, wie weit entfernt er oder sie nach Herkunft oder Gesinnung sein mag. Dafür danke ich allen, die an diesem Werk der Nächstenliebe mitgearbeitet haben." So würdigt der württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl dieses Engagement.

Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg, sagt: „Wieder haben unzählige Helferinnen und Helfer Orte geschaffen, an denen viele Menschen neben einem guten Essen Gemeinschaft erleben durften, dafür bin ich von Herzen dankbar. Die Vesperkirchen zeigten wieder einmal, dass der Einsatz für andere Menschen viel Frucht bringen kann."

Vielerorts teilen sich evangelische und katholische Gemeinden, Diakonie und Caritas die Trägerschaft. Die Vesperkirchen werden mehrheitlich von Ehrenamtlichen organisiert und durchgeführt. Zahlreiche Angebote strecken sich über mehrere Tage und einige sogar über Wochen, so dass manche Helferinnen und Helfer dafür sogar Urlaub nehmen. 

Vesperkirchen sind grundsätzlich zeitlich befristet und finden überwiegend in der kalten Jahreszeit statt. Dabei werden Kirchenräume und Gemeindehäuser als Speise- und Aufenthaltsräume genutzt. Neben einem warmen Essen, das mancherorts bei Bedarf auch abgeholt oder geliefert werden kann, bieten die Gemeinden zum Teil Sozial- oder Rechtsberatungen sowie medizinische Versorgung und weitere praktische Hilfen an wie zum Beispiel Nähservice, Repaircafés und kostenloses Haareschneiden. 

Ein besonderes Merkmal aller Vesperkirchen sind geistliche Impulse, etwa mit Andachten, Gottesdiensten und seelsorgerlicher Begleitung. Kulturelle Rahmenprogramme runden das Angebot mit Konzerten, Kino- und Kabarettabenden ab. Damit sind Vesperkirchen Orte, an denen sich Menschen aller Altersgruppen und Schichten begegnen.

Vesperkirchen finanzieren sich zum Großteil aus Spenden, Sachspenden und Sponsorengeldern des örtlichen Handels oder Handwerks, der Gastronomie, von Stiftungen, privaten Spendern, Unternehmen und Wohltätigkeitsorganisationen.