21. März 2023

Zurück im Job mit 50 plus

Landkreise Rems-Murr/Calw/Freudenstadt, 20.03.2023. Je länger die Arbeitslosigkeit andauert, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, den Weg zurück in die Arbeitswelt zu finden. Ältere Langzeitarbeitslose, also Menschen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind und 50 Jahre oder älter, haben es besonders schwer. Die ganzheitliche Unterstützung genau dieser Gruppe hatte das Projekt „Neue Chancen nutzen – 50plus“ der Erlacher Höhe zum Ziel. Von Oktober 2020 bis Dezember 2022 wurden in den Landkreisen Rems-Murr, Calw und Freudenstadt insgesamt 124 Teilnehmende der Generation 50 plus erreicht und schrittweise auf den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt vorbereitet. Und das mit Erfolg: Seit Projektstart konnten 17 Personen in den Arbeitsmarkt integriert werden, in Bereichen wie Verkauf, Pflege, Handwerk, Hauswirtschaft und Produktion. Von diesen Personen waren vier zwischen 59 und 61 Jahre alt. Die Zuweisung der Teilnehmenden erfolgte über die Jobcenter der Standorte.

Aufgrund seines innovativen Ansatzes war das Projekt „Neue Chancen nutzen – 50plus“ 2020 bei einem Ideenwettbewerb des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg im Rahmen des Landesprogramms „Neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt“ ausgewählt und aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg gefördert worden. Das Projekt zeichnete sich durch einen ganzheitlichen Ansatz aus, der die individuelle Situation der Teilnehmenden berücksichtigte. Im Baustein Digitales konnten die Teilnehmenden Berührungsängste mit der digitalen Welt abbauen und den Umgang mit digitalen Medien lernen. Gelerntes aus Coaching und fachlicher Qualifizierung wurde in einer Berufsfeldorientierungs- und Praktikumsphase erprobt und angewandt.

Für Nachhaltigkeit sorgt, dass sich alle Teilnehmenden über die Projektlaufzeit hinaus betreuen lassen können. „Auch PCs und Drucker stehen weiterhin für Recherche und Bewerbungen zur Verfügung“, sagt Projektkoordinatorin Yasmin Othman von der Erlacher Höhe im Landkreis Freudenstadt. „Trotz gesundheitlicher Belastungen sind die Teilnehmenden mit Engagement und Durchhaltevermögen drangeblieben und haben sich mutig den digitalen Herausforderungen gestellt“, so Othman. Der Altersdurchschnitt der Teilnehmenden lag bei 57 Jahren. Insgesamt nahmen 65 Männer und 59 Frauen am Projekt teil.

Infos zur Erlacher Höhe

Menschen in sozialen Notlagen zu helfen, ist seit 1891 die Aufgabe der Erlacher Höhe. In rund 70 Einrichtungen und Diensten unterstützen wir Menschen in Wohnungsnot, Arbeitslosigkeit und Armut, pflegebedürftige Menschen und Menschen, die in ihrer Teilhabe eingeschränkt sind. Zudem sind wir in der Jugendhilfe aktiv. Werktäglich erreichen wir an 17 Standorten in sieben Landkreisen in Baden-Württemberg über 1.600 Menschen, die unsere Hilfeangebote in Beratungsstellen, Aufnahmehäusern, Tagesstätten, stationären und ambulanten Einrichtungen in Anspruch nehmen. Die Zentrale unseres Einrichtungsverbunds befindet sich in Großerlach-Erlach im Rems-Murr-Kreis. Gemeinsam mit unserer Schwestereinrichtung Dornahof in Altshausen bilden wir den Diakonieverbund DORNAHOF & ERLACHER HÖHE e. V. Wir sind Mitglied im Diakonischen Werk Württemberg und gehören damit zur Diakonie Deutschland, dem sozialen Dienst der evangelischen Kirchen.