28. November 2024

Vom Turnierpferd zum Therapiepferd

Zwei Personen stehen neben einem braunen Pferd und einem Dackel
© Diakonie Stetten

Kernen-Stetten, 28. November 2024 – Der Pferdehof der Remstal Werkstätten der Diakonie Stetten hat seit kurzem ein weiteres neues Therapiepferd hinzubekommen. Die Anschaffung des Quarterhorses „Carl“ aus Metzingen wurde mit 3000 Euro vom Förderverein Pferdehof am Schlossberg bezuschusst. Maren Gehrmann und ihre Kolleginnen aus der Reittherapie sind froh über das weitere Therapiepferd, das nach und nach dazu beiträgt, dass die älteren Therapiepferde entlastet werden können.

Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass der Pferdehof der Remstal Werkstätten das neue Therapiepferd „Bia“ mit Unterstützung des Fördervereins Pferdehof bekam. Die Haflingerstute hat sich inzwischen gut auf dem Hof eingelebt und trägt schon einen Teil zum Therapeutischen Reiten für Menschen mit Behinderungen bei. Vor wenigen Wochen kam der zwölfjährige Wallach Carl hinzu. „Carl ist kein ausgebildetes Therapiepferd, aber er ist ein Reitpferd und bringt beste Voraussetzungen für die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen mit. Wir haben schon nach kurzer Zeit gemerkt, dass er sich prima eignet. Er hat eine ganz ruhige Art und ist sehr menschenbezogen. Außerdem ist er in bester Verfassung und hat eine gute Grundausbildung“, erklärt Maren Gehrmann, Hippotherapeutin auf dem Pferdehof. Über bestehende Kontakte erfuhren sie und ihre Kolleginnen, dass der vorherige Besitzer Carl abgeben möchte, da er sich ein jüngeres Pferd gekauft hat. Das angehende Therapiepferd nimmt bereits jeden Tag an den Therapieeinheiten teil, um zu lernen, wie sich die anderen Pferde in dieser Situation verhalten. „Ich habe schon kleinere Einsätze mit ihm gemacht und bin begeistert, wie schnell er sich einfügt“, berichtet Maren Gehrmann. Trotzdem wird es noch einige Zeit dauern, bis Carl tatsächlich als Therapiepferd im Alltag eingesetzt werden kann. „Es ist wichtig, dass die neuen Pferde, die auf den Hof kommen, schnell miteinbezogen werden, denn die Abläufe und Gegebenheiten sind hier anders als auf anderen Pferdehöfen. Es gibt mehr Unruhe, da täglich andere Menschen hier sind. Zudem müssen die Pferde lernen, sich an ihren Bezugspersonen zu orientieren“, erklärt Maren Gehrmann. Ein Therapiepferd muss ganz bestimmte Eigenschaften mit sich bringen: Es muss eher ruhig und Menschen gegenüber freundlich sein. Zudem muss es kräftig sein und Ausdauer mitbringen.

Martin Frädrich vom Förderverein Pferdehof am Schlossberg ist davon überzeugt, dass ein weiteres Therapiepferd den Hof bereichert. „Die guten Erfahrungen mit Bia zeigen, dass es sich lohnt, in den Pferdebestand zu investieren. Mit Carl wird die Arbeit auf dem Hof weiter stabilisiert und es gibt eine gesunde Mischung aus jungen und älteren Pferden. Dadurch wird die Therapiearbeit im wahrsten Sinne auf mehreren Schultern verteilt“. Da dem Förderverein die mittelfristige Zukunft des „Therapiezentrums“ Pferdehof sehr am Herzen liege, habe man keinen Moment gezögert. „Da sind wir dabei. Den Carl brauchen wir“, so Martin Frädrich.

Die Mitarbeiterin der Remstal Werkstätten ist optimistisch, dass Carl bereits in den nächsten Monaten voll einsatzfähig ist, denn er bringt gute Voraussetzungen mit und „Pferde lernen schnell“. Maren Gehrmann und ihre Kolleginnen auf dem Pferdehof freuen sich über den Zuwachs an Pferden in den vergangenen Monaten. „Es ist gut, dass unsere älteren Pferde dadurch immer mehr entlastet werden. Der Kauf von neuen Pferden trägt dazu bei, dass weiterhin viele unterschiedliche Personengruppen auf den Pferdehof kommen und Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderungen stattfinden können. Deshalb freuen wir uns sehr über die unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem Förderverein und die gute Unterstützung“.