Hand in Hand in Polen
Wenn Nähe fehlt – Familien im Schatten der Arbeitsmigration
Viele Familien in Osteuropa leben auseinandergerissen. Die mittlere Generation arbeitet im Ausland – er vielleicht als Busfahrer in Italien, sie in der Pflege in Deutschland. Zurück bleiben Kinder, verteilt auf Verwandte. Und pflegebedürftige Eltern, die irgendwie allein zurechtkommen müssen.
Manche nennen diese Kinder „Eurowaisen“. Doch ein Wort kann die Wirklichkeit nicht fassen. Es klingt nach Schuld, nach Vorurteil. Die Wahrheit ist komplexer: Eltern gehen nicht aus Leichtsinn, sondern aus Not. Sie wollen ihren Kindern Zukunft geben – und verlieren dabei das Heute.
Was bleibt, sind Lücken: fehlende Nähe, fehlende Fürsorge, fehlende Sicherheit. Kinder wachsen ohne die wichtigsten Bezugspersonen auf. Alte Menschen verlieren Halt und Würde. Familienstrukturen zerbrechen – leise, aber spürbar.
Wir dürfen nicht wegsehen. Arbeitsmigration ist mehr als Wirtschaft. Sie hat Gesichter, Geschichten, Tränen. Wir müssen hinschauen, verstehen, helfen. Damit Familien nicht nur überleben, sondern zusammenleben können.
Die Diakonie Polen arbeitet mit ihren Kooperationspartnern an der Verbesserung der Situation dieser Familien, insbesondere mit Fokus auf Kinder und Jugendliche, die psychisch mit der Situation nicht klarkommen.
Wanda Falk, Bożena Polak und Katarzyna Szarawara von der Diakonie Polen (Bild) nahmen im März 2025 an unserer Tagung „Ich gehe, um für dich da zu sein“ teil und erörterten dort aus ihrer fachlichen Sicht, wie die Begleitung und Beratung der Care-Arbeiterinnen und ihrer zurückbleibenden Familien aussehen können, welche lokale und transnationale Unterstützung notwendig ist und wie die Zusammenarbeit von Kirchen, Diakonie und verschiedenen sozialen Akteuren aussehen kann. Deutlich wurde, wie herausfordernd die Situation für Care-Migrantinnen und -Migranten, aber auch insgesamt für Menschen in der Migration und ihre Familien ist.
Hoffnung beginnt, wenn wir handeln – Hand in Hand. Dank Ihrer Spende können wir handeln!
Text: Pétur Thorsteinsson
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Diakonie Württemberg
Verwendungszweck: Polen
IBAN: DE37 5206 0410 0000 4080 00
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Ansprechperson
Pétur Thorsteinsson
Geschäftsführer Landesstelle Hoffnung für Osteuropa
thorsteinsson.p@diakonie-wuerttemberg.de 0711 1656282
Inna Eberman
Sachbearbeitung internat. Ausbildungsprojekt und Hoffnung für Osteuropa
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