Ein Mädchen im Grundschulalter zeigt einer Erwachsenen ein selbstgemaltes Bild einer Familie.

Hilfen zur Erziehung

Angebote der Erziehungshilfe

Wenn Eltern an die Grenzen ihrer Erziehungsmöglichkeiten stoßen oder mit Problemen und Schwierigkeiten im Kindes- und Jugendalter konfrontiert werden, können die Hilfen zur Erziehung wertvolle Unterstützung bieten. Eltern – egal ob biologische Eltern oder andere Erziehungsberechtigte – werden durch individuelle Angebote gestärkt und die Familie nach Möglichkeit wieder zusammengeführt, sie lernen einen besseren Umgang mit herausforderndem Verhalten und erfahren sonderpädagogische Unterstützung. Diese reicht von kurzzeitigen, familienunterstützenden oder -ergänzenden Hilfen (ambulante und teilstationäre Erziehungshilfen) bis hin zu längerfristiger Unterbringung außerhalb des Elternhauses (stationäre Erziehungshilfen).

Stationäre und teilstationäre Erziehungshilfe

Bei Konflikten oder Belastungen wie Tod oder Krankheit können Familien an ihre Grenzen stoßen und die Versorgung, die Förderung oder den Schutz der Kinder manchmal nicht mehr gewährleiten. Dann kann eine Unterbringung der Kinder außerhalb des Elternhauses eine (vorübergehende) Unterstützung sein. In stationären Wohngruppen können auch junge Menschen mit seelischer Behinderung untergebracht werden. Man spricht dann von stationärer Erziehungshilfe.

Dieses stationäre Handlungsfeld ist der klassische Einstieg für junge Mitarbeitende bis 35 Jahre bei den erzieherischen Hilfen, die überdurchschnittlich hoch in der Betreuung über Nacht oder der Inobhutnahme vertreten sind.

Die teilstationäre Erziehungshilfe unterstützt junge Menschen außerhalb des familiären Umfelds, wenn sie verschiedene Anforderungen durch Schule oder Familie nicht mehr bewältigen können. Eine sozialpädagogische Tagesgruppe kann eine Möglichkeit zur Unterstützung und Förderung an fünf Werktagen nachmittags sein, die neben einem strukturierten Tagesablauf wie gemeinsamem Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung, Aktivitäten in Fördergruppen oder Einzelstunden umfassen kann und beispielsweise Lern- und Konzentrationsfähigkeit, Durchhaltevermögen aber auch Selbstvertrauen und Konfliktfähigkeit fördert.

Ansprechperson:
Katharina Klenk
Referentin für Hilfen zur Erziehung und Unbegleitete Minderjährige
klenk.k@diakonie-wuerttemberg.de
Tel.: 0711 - 1656 231

Ambulante Erziehungshilfe

Die ambulante Erziehungshilfe unterstützt junge Menschen und ihre Familien in ihrer herkömmlichen Umgebung. Sie kann gezielt auf die Bedarfe abgestimmt und als unterstützende oder ergänzende Leistung erbracht werden. Dazu gehören Soziale Gruppenarbeit oder Betreuungshelfer genauso wie intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung.

Ansprechperson:
David Nausner
Referent für Sozialraumorientierung
nausner.d@diakonie-wuerttemberg.de
Tel.: 0711 - 1656 547

Modellprojekt HerOEs

Das Projekt HerOEs („Herausforderungen in der Offensiven Arbeit diakonischer Einrichtungen mit systemherausfordernden jungen Menschen“) wurde von der Fachabteilung Jugend im Diakonischen Werk Württemberg und dem Ev. Fachverband Kinder, Jugend und Familie entwickelt. Es wurde im Zeitrahmen von September 2021 bis August 2023 durchgeführt.

Das Projekt ging der Frage nach, wie es gelingen kann, dass Diakonische Jugendhilfeeinrichtungen besser in die Lage versetzt werden, in ihren Einrichtungen mit jungen Menschen zu arbeiten, die häufig als „Systemsprenger:innen“ bezeichnet, im Projektkontext jedoch als „Menschen mit systemherausforderndem Verhalten“ beschrieben wurden. Das Projekt ging von der Hypothese aus, dass das Zusammenwirken der unterschiedlichen Akteur:innen innerhalb einer Einrichtung einen zentralen Faktor des Gelingens darstellt. Deshalb setzte das Projekt auch an diesem Punkt an und legte seinen Schwerpunkt auf eine Befragung von Mitarbeitenden im Erziehungshilfe-Bereich, vor allem dem stationären, aber auch den ambulanten und teilstationären Bereichen und den SBBZ ESENT.

Ansprechperson:
Siegfried Keppeler
Referent für Weiterentwicklung Jugendhilfe
keppeler.s@diakonie-wuerttemberg.de
Tel.: 0711 - 1656 317

Modellprojekt „Zukunftsfähigkeit Heimerziehung“

Die Weiterentwicklung stationärer Hilfen der Erziehung wurde im Rahmen eines längerfristig angelegten Projektes mit dem Titel: Gestaltung der Zukunftsfähigkeit stationärer Erziehungshilfe von Juli 2010 bis Juni 2012 erarbeitet. Das Projekt hatte die Aufgabenstellung, bisherige Erfahrungen in der Umstrukturierung stationärer Hilfen mit neuen Impulsen und Erkenntnissen zu verknüpfen und die Rahmenbedingungen dafür sicherzustellen.

Ausgehend von zwei Innovations-Workshops des Diakonischen Werks Württemberg und des Fachverbands Kinder, Jugend und Familie in den Jahren 2008 und 2009, die mit externen Fachleuten und Wissenschaftlern durchgeführt wurden, entstanden erste Projektansätze zur Umsetzung neuer und innovativer Ideen stationärer Erziehungshilfen.

Eines der zentralen Ergebnisse dieses Projektes war, dass ein direkter Zusammenhang der strukturellen Ausstattung in den Wohngruppen, insbesondere hinsichtlich ihrer personellen Ausstattung und der pädagogischen Praxis, festzustellen war. Das Projekt trug dazu bei, dass die beteiligten Einrichtungen in eigener Verantwortung ihre strukturellen und konzeptionellen Angebote der Hilfen zur Erziehung zukunftsfähig ausgestalteten und optimierten. Das Gesamtprojekt beförderte den kritischen Diskurs zu Rahmenbedingungen, Strukturen, Konzepten und Wirksamkeit stationärer Hilfen zur Erziehung in Baden-Württemberg und lieferte die entsprechenden Anstöße.

Ansprechpersonen:

Siegfried Keppeler
Referent für Weiterentwicklung Jugendhilfe
keppeler.s@diakonie-wuerttemberg.de
Tel.: 0711 - 1656 317

Katharina Klenk
Referentin für Hilfen zur Erziehung und Unbegleitete Minderjährige
klenk.k@diakonie-wuerttemberg.de
Tel.: 0711 - 1656 231

Modellprojekt „KompRa“

Das Projekt KompRa (Personale Kompetenzen und strukturelle Rahmenbedingungen stationärer Erziehungshilfen in Baden-Württemberg) war zwischen 2014 und 2015 eine konsequente Fortsetzung des in den Jahren 2010 bis 2013 durchgeführten Projektes „Zukunftsfähigkeit stationärer Heimerziehung“, dessen Ergebnisse auf einen vertieften Forschungsbedarf in den Bereichen Kompetenzprofile von Mitarbeitenden ebenso wie in der Herstellung gelingender Rahmenbedingungen stationärer Heimerziehung verwiesen. Ein zentrales Ergebnis war, dass ein direkter Zusammenhang der strukturellen Ausstattung in den Wohngruppen, insbesondere hinsichtlich ihrer personellen Ausstattung und der pädagogischen Praxis, festzustellen war.

Die Hypothese, dass allein der quantitative Umfang der Personalkapazität in der Gruppe sich in den Einschätzungen der Fachkräfte zur Situationsbewältigung niederschlägt, hat sich nicht bewahrheitet. Vielmehr zeigte sich, dass es eher die konkreten Erfahrungen sind, welche die MitarbeiterInnen im Dienst mit verschiedenen Ressourcen gemacht haben und machen.

Das Projekt KompRa wurde als Duales Forschungsprojekt der DHBW Stuttgart, Fakultät Sozialwesen, mit dem Diakonischen Werk Württemberg und dem Evangelischen Fachverband Kinder, Jugend und Familie durchgeführt, wobei das Diakonische Werk als größter Trägerzusammenschluss stationärer Heimerziehung in Baden-Württemberg mit seinen Einrichtungen über umfassende Expertisen in diesem qualitativ anspruchsvollen, spezifischen Bereich der Sozialen Arbeit verfügt. Viele der Mitgliedsorganisationen waren als Ausbildungseinrichtungen am Studiengang Soziale Arbeit an allen drei Standorten des Sozialwesens der DHBW aktiv beteiligt.

Ansprechpersonen:

Siegfried Keppeler
Referent für Weiterentwicklung Jugendhilfe
keppeler.s@diakonie-wuerttemberg.de
Tel.: 0711 - 1656 317

Katharina Klenk
Referentin für Hilfen zur Erziehung und Unbegleitete Minderjährige
klenk.k@diakonie-wuerttemberg.de
Tel.: 0711 - 1656 231

David Nausner
Referent für Sozialraumorientierung
nausner.d@diakonie-wuerttemberg.de
Tel.: 0711 - 1656 547

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