01. Juli 2025

Männlich, jung, geflüchtet

Sozialpolitischer Vorstand Kornelius Knapp mit dem Projektteam

Abschlussveranstaltung des erfolgreichen Modellprojekts 

Am 1. Juli feierte das Team des Modellprojekts „männlich.jung.geflüchtet“ mit ca. 60 interessierten Personen aus Verwaltung und Fachöffentlichkeit im futurum der Diakonie Württemberg das Ende der erfolgreichen Projektzeit. Intensiv wurden die gewonnen Erkenntnisse diskutiert, Sozialminister Manfred Lucha sprach ein Grußwort vor Ort. 

„Baden-Württemberg ist ein Land der Vielfalt, das müssen wir nutzen“, so der Minister. „Wir müssen uns fragen, wie wir diesen jungen Menschen langfristig Perspektiven, Chancen und Teilhabemöglichkeiten geben können.“ Er betonte die Notwendigkeit, sich für die Zielgruppe des Projektes und eine vielfältige Gesellschaft einzusetzen: „Es sind Schätze zu heben! Die Talente der Menschen müssen genutzt werden, das sind echte Chancen. Für die Demokratie und als Gesellschaft müssen wir uns den Herausforderungen dieser Menschengruppe unbedingt stellen.“

Dr. Kornelius Knapp, sozialpolitischer Vorstand des DWW, schloss sich an die Worte des Ministers an: „Jeder junge Mensch verdient eine Chance und die Möglichkeit zur Teilhabe, dies ist auch ein Beitrag zur einer solidarischen und menschlichen Gemeinschaft.“ Und weiter: „Aus Hoffnungslosigkeit wurden im Projekt ‘männlich.jung.geflüchtet’ Zukunftsperspektiven. Selbstbewusst und gestärkt können sie nun in ihre Zukunft blicken.“

An den Fachvortrag von Dr. Matthias Schneider von der FU Berlin, der die vielfältigen, häufig schrecklichen Erlebnisse von jungen Männern auf der Flucht bis zu ihrem Ankommen in Deutschland nachzeichnete, schlossen sich Julia Müller und Katrin Stegmaier mit den Projektergebnissen an. 

Müller und Stegmaier bildeten das Projektkoordinationsteam des DWW, welches das Projekt (finanziert durch das MSGI BW) im Auftrag der LAG Jugendsozialarbeit die letzten beiden Jahre verantwortete. An zuletzt vier Projektstandorten wurden gelingende Zugänge zur Zielgruppe junger volljähriger geflüchteter Männer erschlossen, die Methoden und Handlungsansätze der Jugendsozialarbeit im Kontext der Zielgruppe weiterentwickelt und so eine gelingenden Begleitung und Beratung ermöglicht.

„Das Projekt hat deutlich gezeigt: es ist möglich erfolgreich mit der benannten Zielgruppe zu arbeiten“, so Julia Müller. „Es braucht ein Bewusstsein dafür, dass junge geflüchtete Männer Zielgruppe von Jugendsozialarbeit sind, und den Wunsch, diese erreichen zu wollen. Wenn Jugendsozialarbeit mit ausreichenden Ressourcen ausgestattet ist, kann sie auch hier erfolgreich agieren.“

Die Projektstandorte selbst präsentierten sich bei einem Markt der Möglichkeiten im Anschluss an den offiziellen Teil der Veranstaltung. Mitarbeitende kamen mit den interessierten Gästen in intensiven Austausch.

Im Rahmen des Projektes ist eine Handreichung für Fachkräfte in der Jugendsozialarbeit entstanden, die die Erkenntnisse hinsichtlich einer gelingenden Begleitung und Beratung von jungen geflüchteten Männern für die Praxis anwendungsbezogen zusammenfasst. Diese und weitere Informationen zum Projekt finden sie auf der Website der LAG JSA männlich.jung.geflüchtet².

Sommersammlung 2025

Körperliche oder psychische Krankheit, Trennung oder Arbeitslosigkeit: Wenn einen eine solche Situation trifft, nehmen beruflicher Erfolg oder gesellschaftliches Ansehen plötzlich einen niedrigeren Stellenwert ein. Die Beraterinnen und Berater in den Diakonischen Bezirksstellen unterstützen bei der Problemlösung.