03. Juli 2025

Zivilgesellschaft in der Ukraine stärken

In einem großen Saal sitzen die Teilnehmenden des Workshops im Halbkreis.
Andrij Waskowycz von der Diakonie Katastrophenhilfe Kyjiv begrüßt die teilnehmenden des Workshops © Diakonie Katastrophenhilfe Kyjiv

Projekt „Capacity Sharing“ für Organisationen inmitten des Krieges

Stuttgart/Kyjiv, 3. Juli 2025. Die Gesellschaft stärken und Führungskräfte kleiner humanitärer Organisationen in der Ukraine stärken: Das ist das Ziel des Projekts „Capacity Sharing ziviler Organisationen“. Zehn ukrainische Partnerorganisationen der Diakonie Katastrophenhilfe Kyjiw bilden sich in Teambuilding, Führung und dem Bilden effizienter Strukturen fort. Damit stärken sie langfristig die Widerstandskraft und Handlungsfähigkeit der ukrainischen Zivilgesellschaft, auch für die Zeit des Wiederaufbaus. Finanziert wird das eineinhalbjährige Projekt vom Landtag und dem Donau-Projektefonds des Staatsministeriums Baden-Württemberg sowie „Hoffnung für Osteuropa“ der Diakonie Württemberg.

Trotz der schwierigen Lage im Land war das Interesse für die ersten drei von fünf Modulen groß: 25 Führungskräfte haben sich mit dem Thema „Transformational Leadership“ auseinandergesetzt und sich gemeinsam auf den Weg der Organisationsentwicklung gemacht. 

„Das Projekt ist ein starkes Zeichen der internationalen Solidarität“, betont der Europa-Staatssekretär im Staatsministerium Baden-Württemberg Florian Haßler. „Die Unterstützung der ukrainischen Zivilgesellschaft ist zentral für den Wiederaufbau und die demokratische Entwicklung des Landes – und wir begrüßen ausdrücklich das Engagement der Diakonie in diesem Bereich.“

„Es ist beeindruckend zu sehen, wie viel Innovationskraft und Veränderungsbereitschaft in der ukrainischen Zivilgesellschaft steckt. Wir freuen uns, diese Prozesse begleiten und stärken zu dürfen“, sagt Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende der Diakonie Württemberg. „Gerade in Krisenzeiten braucht es starke Organisationen, die Verantwortung übernehmen – und genau hier setzt unser Projekt an.“

Methodisch setzt das Capacity Sharing-Programm auf kollegiales Lernen, intensive Selbstreflexion, praktische Tools und Netzwerkbildung. Auch zwischen den Modulen unterstützen sich die Teilnehmenden durch Peergruppen-Meetings bei der Umsetzung ihrer selbstgesteckten Entwicklungsziele. 

„Das Thema „Ownership“ ist für das Empowerment unserer Partnerorganisationen besonders wichtig“, kommentiert Andrij Waskowycz, Büroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe in Kyjiw. „Daher haben wir in der Fortbildung konzeptionell den Wandel von „Capacity Building“ zu „Capacity Sharing“ vorgenommen.“ 

Viktoria Hudova von „Save Ukraine“ freut sich, Menschen zu treffen, die sich in ihren Organisationen ebenfalls mit aller Kraft engagieren und sich weiterentwickeln wollen. „Man fühlt sich nicht mehr so allein auf sich gestellt. Wir alle arbeiten unter den härtesten Bedingungen, um die Menschen, die unsere Hilfe am dringlichsten brauchen, zu unterstützen. Nun bringen wir all unser Wissen zusammen und stärken uns gegenseitig.“ 

Das Projekt ist mittelfristig auf eine enge regionale Zusammenarbeit im Donauraum ausgerichtet: Eine internationale Abschlusskonferenz im Jahr 2026 wird die teilnehmenden zivilgesellschaftlichen Organisationen aus der Ukraine mit Organisationen aus Rumänien, der Republik Moldau, der Slowakei und Deutschland für den Erfahrungsaustausch und künftige Kooperation zusammenbringen.

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