07. November 2024

Diakonie im Osten

Leitungspersonen der Diakonie aus Ungarn, Polen, der Slowakei, Tschechien und Österreich kamen zusammen, um sich über Zukunft und Rolle der Diakonie auszutauschen.

Ein zentrales Thema in Trencianske Teplice, Slowakei, war die Personalgewinnung. Trotz der Konkurrenz durch besser bezahlte Jobs in der Privatwirtschaft gelingt es den Kirchen, beeindruckende Diakonische Werke zu entwickeln. Besonders in Polen zeigt sich ein starkes Interesse römisch-katholischer Fachleute an der Arbeit in der Evangelischen Diakonie. In Ungarn hat die Diakonie staatliche Kindergärten übernommen, um christliche Werte in der frühkindlichen Bildung zu verankern.

Die Finanzierungsmodelle der Diakonischen Werke sind vielfältig. Die Diakonie der Böhmischen Brüder in Tschechien hat mit einer eigenen Fundraising-Abteilung bemerkenswerte Erfolge erzielt. Projekte wie "Weihnachten im Schuhkarton" haben sich als besonders effektiv erwiesen, um Spenden zu generieren und den Bau neuer Einrichtungen zu ermöglichen. Die Gespräche machten aber auch deutlich: Ohne Sach- und Geldspenden aus dem Ausland ist die Arbeit kaum machbar.

Ein weiteres Diskussionsthema war die Sichtbarkeit der Diakonie innerhalb der Kirche und umgekehrt. Die Schlesische Diakonie bietet ihren Mitarbeitenden Seminare zu Sinnfragen, Ethik und Religion an, die in Zusammenarbeit mit der Kirche organisiert werden. Diese Initiativen fördern das Verständnis der Mitarbeitenden für die Werte als Basis ihrer Arbeit und stärken die Verbindung zwischen Kirche und Diakonie.

Die Geschichte der Diakonie in der Region ist geprägt von Herausforderungen und Erneuerungen. Trotz der Unterbrechungen während der Kriegs- und Kommunistenzeit haben sich die Diakonischen Werke seit ihrer Wiedergründung nach 1989 stetig weiterentwickelt. Die Diakonie lebt durch das Engagement ihrer Mitarbeitenden.

Das Treffen fand im Rahmen der Mitteleuropäischen Initiative statt, einem informellen Netzwerk von Bischöfen, das die Netzwerkarbeit stärkt. Generalbischof Ivan Elko betonte die Notwendigkeit einer ausgewogenen Kirche, in der Missions- und Diakonietätigkeiten sich überschneiden und ergänzen. Bischof Peter Mihoc unterstrich die untrennbare Verbindung von Mission und Diakonie, wobei echte Mission nicht nur in Worten, sondern auch in praktischer Hilfe sichtbar wird.

Bei diesem Treffen hatte Pétur Thorsteinsson von der Diakonie Württemberg die Möglichkeit, sich mit den 25 Teilnehmenden über die Spendenaktion „Hoffnung für Osteuropa“ auszutauschen.

Štěpán Brodský, Vertreter der Diakonieleitung der EKBB, Tschechien Ľubica Szabóová Vysocká, Direktorin der Diakonie der EKAB, Slowakei Pétur Thorsteinsson, Geschäftsführer Hoffnung für Osteuropa Zuzana Filípková, Direktorin der Diakonie der Schlesischen Evangelischen Kirche A.B. in Tschechien Wanda Falk, Direktorin der Diakonie der EKAB, Polen Annamáría Buda, Leiterin der Diakonieabteilung der Evangelischen-Lutherische Kirche in Ungarn