Die Zukunft kann kommen!
Mit vielen Gästen, interessanten Impulsen und kreativen Beiträgen hat die Diakonie Württemberg ihr Zukunftszentrum „futurum“ eröffnet.
Vernetzung und Innovation seien eine gute Investition in die Zukunft, sagte Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg. Sie ergänzte: „Der Mensch will gerne bei dem bleiben, was er kennt. Gott aber will Veränderung.“ Der Heilige Geist selbst sei schöpferisch und kreativ und befähige den Menschen dazu, dies auch zu sein. Diakonie und Kirche haben ihrer Ansicht nach Ressourcen und Möglichkeiten, um mit neuen Methoden und Techniken die Zukunft gut zu gestalten. Dass Innovationen am besten bei Sonnenschein geschähen, damit man für stürmische Zeiten gerüstet sei, zeige die Geschichte von Noah und seiner Arche.
Das „futurum“ ist als kreativer Ort der Zusammenarbeit und Inspiration geplant, in dem mit Mitgliedern, Partnern aus Wirtschaft und Verbänden „innovative Lösungen für relevante gesellschaftliche und sozialpolitische Zukunftsfragen“ entwickelt werden sollen, etwa beim Thema Digitalisierung, Fachkräftemangel und gesellschaftlichen Veränderungen. Im Nebengebäude der Landesgeschäftsstelle sind nach dessen Sanierung besondere Begegnungs- und Kreativräume entstanden. In den farbig gestalteten und mit mobilen Sitzwürfeln, Sofas, Sesseln, Tagungsmöblierung oder einer Werkbank gestalteten Räumen sollen gewohnte Muster des Denkens und Handelns verlassen und neue Wege erschlossen werden. Gesellschaftliche und sozialpolitische Zukunftsfragen sollen diskutiert, Ideen gesponnen und Lösungen erarbeitet werden. Dabei sollen auch ungewohnte Vernetzungen und neue Formate entstehen.
Dr. Robert Bachert, Finanzvorstand des Diakonischen Werks Württemberg, nannte das Futurum einen Ort, der dabei unterstützen soll, „dass wir uns als Spitzenverband neu ausrichten, wir aber auch unsere Mitgliedseinrichtungen bei der notwendigen Transformation unterstützen“. Es gehe jetzt darum, Ressourcen zu stärken und die Diakonie in Württemberg für die Zukunft gut aufzustellen. Schon vor der Eröffnung hat das Futurum organisiert, dass fünf Startups Apps entwickelten, die Einrichtungen ihre Arbeit wesentlich erleichtern.
Wie Zukunft ganz praktisch gestaltet wird, zeigte Sebastian Bartling von der Agentur Philoneos. Essen wird nicht mehr bestellt, sondern selbst ausgedruckt. Wenn das Handy-Display Sand darstellt, überträgt sich dies auf das Gefühl der Hand. Die Wissensgesellschaft sei mit all dem Entwickelten und Möglichen aber so überfordert, dass Kontext-Kompetenz hilfreich sei. Bartling wies darauf hin, dass mit Künstlicher Intelligenz erstellte Inhalte den viereinhalbfachen Co2-Abdruck der Google-Suche hätten. Der mit KI erschaffene „futurum“-Song inklusive Cover beeindruckte das Publikum aber dann doch.
Laut Andrea Schwarz, Geschäftsführerin von „futurum“, beschäftigen sich kommende Veranstaltungen zum Beispiel mit dem Fördern sozialer Projekte und deren Finanzierung. Ein aktuelles Vorhaben sei, dass größere soziale Träger kleineren mit ihrem Wissen helfen. Außerdem gebe es einen Innovationsgrundkurs sowie einen Fachtag zu Künstlicher Intelligenz und dem Austausch mit Gästen aus der Wirtschaft, sagte Schwarz.