25. Januar 2023

Über drei Jahrzehnte im Dienst für die Menschen

Samariterstiftung verabschiedet ihren langjährigen Vorstand Eingliederungshilfe Jürgen Schlepckow in den Ruhestand.

Nürtingen, 25. Januar 2023.   Nach 31 Dienstjahren in der Samariterstiftung, davon zehn Jahre als Vorstand Eingliederungshilfe, verabschiedet die Stiftung Ende Januar Jürgen Schlepckow in den Ruhestand. Im März 1992 startete Jürgen Schlepckow mit dem Aufbau des Referats Pflegesatzwesen/Controlling in der Samariterstiftung, das er bis Herbst 2013 leitete. Im Oktober 2013 wurde er zum Vorstand für den Geschäftsbereich Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie gewählt. In dieser Funktion war er zudem verantwortlich für die Bereiche Finanz- und Rechnungswesen, Bau und Technik, Liegenschaften, Informationstechnik sowie das Versicherungswesen. Schlepckow ist außerdem Mitglied im Strategiekreis Eingliederungshilfe der Liga der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg.

Die Samariterstiftung, die ihren Hauptsitz in Nürtingen hat und als kirchliche Stiftung in der Alten- und Eingliederungshilfe tätig ist, ist in dieser Zeit stark gewachsen. Während die Stiftung 1992 noch 1.770 Mitarbeitende hatte, kümmern sich heute rund 3.280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um mehr als 5.000 betreute Menschen. Die Bilanzsumme ist von 80,5 Mio. Euro im Jahr 1992 auf 202,4 Mio. Euro im Jahr 2021 gestiegen. Die Stiftung ist an über 30 Standorten in neun Landkreisen in Württemberg vertreten.

Als Leitender Referent ordnete Schlepckow das Controlling und das Pflegesatzwesen der Samariterstiftung neu und entwickelte ein speziell auf die Stiftung zugeschnittenes finanzielles Steuerungssystem. Es war ihm immer ein großes Anliegen, Organisations- und Leitungsstrukturen zu verbessern, um Verantwortlichkeiten transparent zu machen und Mitarbeitende in hohem Maß zu beteiligen. „Weitblick und eine gute Balance zwischen Mut und Vorsicht“, bescheinigt Frank Wößner, Vorstandvorsitzender der Samariterstiftung, seinem Vorstandskollegen im Hinblick auf die hohen Investitionen, die kennzeichnend für die vergangenen Jahre waren. Als für den Bereich Bau zuständiger Vorstand verantwortete Schlepckow ein Investitionsvolumen in Höhe von rund 160 Millionen Euro – eine Verdreifachung im Vergleich zur Dekade davor. Davon wurden über 45 Millionen Euro in neue Angebote in der Eingliederungshilfe und passgenaue Wohnangebote für die Klienten investiert.

Im Bereich Eingliederungshilfe setzte Jürgen Schlepckow sich für die Weiterentwicklung passender Angebote für Menschen mit Behinderung und psychischer Erkrankung und deren Teilhabe in allen Lebensbereichen ein. Sein Antrieb war, dass Menschen mit Handicap ihr Leben möglichst selbstbestimmt gestalten können. Eine Besonderheit sind für den scheidenden Vorstand die beiden Tageskliniken der Samariterstiftung für psychisch kranke Menschen: „Beide Tageskliniken, sowohl die Tagesklinik im Schlößle in Nürtingen-Oberensingen als auch die Panoramaklinik in Esslingen, haben ihr eigenes Profil. Sie tun den Menschen gut und sind ein Gewinn für die Region“, erklärt Schlepckow.

Bei allem Engagement für Wirtschaftlichkeit und Strukturen stand für Jürgen Schlepckow jedoch stets der Mensch im Vordergrund. Triebfeder seiner Arbeit war der im Alltag gelebte christliche Glaube. Ihm war wichtig, Mitarbeitenden, Klienten und auch Vertragspartnern mit Vertrauen, Ehrlichkeit und Respekt zu begegnen. Schlepckow sieht sich als „Ermöglicher“, der selbst nicht im Vordergrund stehen muss. Als Führungskraft müsse man dafür sorgen, dass die Mitarbeitenden ihre Fähigkeiten gut einsetzen können und ihre Arbeit gerne tun, so seine Überzeugung. „Wir haben auf allen Ebenen tolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit hoher fachlicher Qualifikation, auf die man sich verlassen kann“, sagt Schlepckow. „Es war immer eine große Freude für mich, dies zu erleben.“ In den vergangenen drei Jahren aufgrund der Corona-Pandemie so wenigen Menschen persönlich begegnen zu können, war für ihn sehr schmerzlich.

Ende Januar verabschiedet die Samariterstiftung Jürgen Schlepckow zusammen mit Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern mit einem Gottesdienst in der Oberensinger Kirche und einer Feier im Gemeindehaus K2O. So schließt sich der Kreis: In der Oberensinger Kirche wurde Jürgen Schlepckow im Oktober 2013 in sein neues Vorstandsamt eingeführt.

Schlepckows Nachfolger Wolfgang Bleher war seit mehr als 20 Jahren Leitender Referent Behindertenhilfe / Sozialpsychiatrie in der Samariterstiftung und zudem als Regionalleitung verantwortlich für das sozialpsychiatrische Angebot der Samariterstiftung im Landkreis Esslingen. Der 56-jährige Sozialpädagoge, Betriebswirt und Diakon ist seit 2018 Mitglied des dreiköpfigen geschäftsführenden Vorstands des Fachverbands Psychiatrie in der Diakonie Württemberg. Im November 2022 wurde Bleher zum ersten Vorsitzenden des Fachverbands Psychiatrie gewählt.

Über die Samariterstiftung

Die Samariterstiftung betreut an mehr als 30 Standorten in Württemberg über 5.000 Menschen im Alter, mit Behinderung oder psychischer Erkrankung. Rund 3.280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in den mehr als 60 Häusern, Einrichtungen und Diensten in den Regionen Böblingen, Esslingen, Göppingen, Heidenheim, Ostalb, Reutlingen, Schwäbisch Hall, Stuttgart und Tübingen. Rund zwei Drittel der Mitarbeitenden sind in der Altenhilfe tätig, knapp ein Drittel in der Eingliederungshilfe/Sozialpsychiatrie. Die Hauptverwaltung der Samariterstiftung ist in Nürtingen.