Unified Mannschaft der SG Weinstadt siegt

Letzter Spieltag als großes inklusives Sporterlebnis
Weinstadt, 12. Juni 2025 – In Kooperation zwischen der Sportgemeinschaft Weinstadt e.V. und der Diakonie Stetten gibt es seit 2019 eine inklusive Fußballmannschaft. Die „Unified Mannschaft“ der SG Weinstadt, die aus Spielern der Special Olympics Mannschaft des Vereins, Ü32-Spielern und weiteren Interessierten besteht, spielte kürzlich auf dem Sportplatz der SG Weinstadt ihr viertes und letztes Ligaspiel gegen andere inklusive Mannschaften aus der Region und zeigte dabei mit ihrem Sieg eine tolle Leistung.
Der vierte und letzte Spieltag der Unified Liga fand im Stadion Benzach in Weinstadt statt. Mit dabei waren die SG Weinstadt, die BSG Neckarsulm, der TV Nellingen/FC Esslingen United, Tübingen United und der TSV Musberg „All-Inklusiv“. An der Liga, welche in zwei Leistungsgruppen A und B aufgeteilt ist, nahmen insgesamt elf Mannschaften aus Württemberg mit rund 150 Spielern teil. Mit rekordverdächtigen 24 Spielern, zehn Spieler mit Behinderung und 14 Spieler ohne Behinderung, vertraten die erste und zweite Mannschaft der inklusiven Fußballabteilung der SG Weinstadt die Vereinsfarben würdig und siegten. „Beide Teams unserer Unified Mannschaft traten mannschaftlich geschlossen auf und waren wahnsinnig motiviert“, erzählt Sebastian Müller von der Diakonie Stetten. Er ist einer der Trainer der Unified-Mannschaft der SG-Weinstadt. Überhaupt hätten alle an diesem Tag mitangepackt. Nicht nur die Sportler selbst, sondern auch die zahlreichen Helferinnen und Helfer aus der Diakonie Stetten und der SG Weinstadt. „Es waren auch viele Zuschauer da, die mit den Mannschaften nichts zu tun hatten, sondern einfach neugierig waren und das hat uns natürlich sehr gefreut“, so Sebastian Müller. Daneben sei auch die Präsidentin des Sportkreises Rems-Murr, Simone Schneider-Seebeck, dabei gewesen. „Es war eine riesengroße inklusive Veranstaltung und hat sehr viel Spaß gemacht“, erzählt Jan Bauer, Heilerziehungspfleger in einer Wohngemeinschaft der Diakonie Stetten in Weinstadt und ebenfalls Trainer der Unified Mannschaft.
210 Goldmedaillen wurden an die Sportler sowie Helferinnen und Helfer verteilt, die der Sportkreis Rems-Murr stiftete. „Es sollte jeder, der gespielt und geholfen hat, bedacht werden“, erklärt Jan Bauer. Aus einem Projekt, das anfangs aus der Diakonie Stetten hervorging und von der SG Weinstadt unterstützt wurde, ist eine ganz besondere Kooperation entstanden. „Die Diakonie Stetten und die SG Weinstadt arbeiten inzwischen eng zusammen und es ist schön zu sehen, wie sich alle für das gemeinschaftliche Sporterlebnis einsetzen“, sagt Jan Bauer. Bereits am Vorabend des Turniers sei alles vorbereitet worden. „Wir haben z. B. zusammen die Tore getragen und aufgebaut und auch die Linien für die Sportfelder wurden noch erneuert. Alleine hätten wir das alles gar nicht stemmen können und daher freuen wir uns natürlich umso mehr über die Unterstützung der SG Weinstadt“, betont Sebastian Müller.
Für die Sportler war der letzte Spieltag einmal mehr ein ganz besonderes Ereignis und alle waren sehr froh, Teil davon sein zu dürfen. „Der Teamgeist, die Spieltage, aber auch die wöchentlichen Trainings bieten einen absoluten Mehrwert für uns alle, denn hier findet Begegnung statt“, sagt Sebastian Müller. Jeden Montag trainieren die Sportler der Unified Mannschaft für eineinhalb Stunden zusammen, auch in den Ferien. Die meisten Spieler kommen direkt nach der Arbeit zum Training. „Es sind inzwischen viele Freundschaften entstanden und gewachsen und vor allem auch die Zeit vor und nach dem Training ist besonders wertvoll“, sagt Jan Bauer. Bei den Spieltagen lautet eine der wichtigsten Regeln, dass jeder Spieler, der im Training teilnimmt, auch bei den Spieltagen spielen darf. „Wir haben jeweils zwei Mannschaften in den Unified Teams, weil uns wichtig ist, dass jeder Spieler unabhängig seiner Leistung zum Zug kommt“, erklärt Jan Bauer. Daneben sind die Spielfelder etwas kleiner, als gewöhnlich. „Wir legen die Regeln der Liga mit den Trainern der teilnehmenden Vereine vor jeder Saison fest und schauen sie uns im Nachgang zusammen an, ob gegebenenfalls etwas verändert werden muss“, erklärt Sebastian Müller.
Im Juli treffen sich Sebastian Müller, Jan Bauer und die Trainer der anderen Mannschaften wieder mit dem Württembergischen Fußballverband und überlegen, wie die nächste Saison gestaltet wird. „Vielleicht stoßen noch zwei Mannschaften dazu. Damit wollen wir uns an die Fußballligen annähern. Wir werden sehen, was sich ergibt“, hält Sebastian Müller es spannend und mehr verrät er vorerst nicht.