Was bringt das Christliche? Worin zeigt sich das Christliche?

Ökumenischer Inspirations- und Vernetzungstag in Reutlingen
Die beiden großen Kirchen stehen wie ihre Träger in Diakonie und Caritas vor einer großen Aufgabe: Das Christliche im Arbeitskontext zu gestalten und als Mehrwert und Möglichkeit zur Anknüpfung für Klienten und Mitarbeitende zu kommunizieren. In Reutlingen versammelten sich dazu erstmals kirchenübergreifend über 70 Personen: Mitarbeitende und Seelsorgebeauftragte, Verantwortliche für christliche Unternehmenskultur in den Träger, Vertreter von Diakonie und Caritas auf Bezirksebene und Pfarrer und Kirchenleitende. Es entwickelte sich ein lebhafter Austausch über konkrete Wege, das christliche Profil in einer weltanschaulich und religiös vielfältigen Arbeitswelt zu gestalten. In Workshops stellte Doris Beck, Citykirchendiakonin in Stuttgart „Begegnungen in zehn Minuten“ vor, Dr. Joachim Reber (Diözesancaritasverband Rottenburg-Stuttgart) teilte seine Erfahrungen zum Thema „Zeichen setzen - Liturgie(n) für den Arbeitsalltag“. Wie sich MS 365 und Teams zur Kommunikation des christlichen Profils nutzen lässt, brachte Pfarrerin Katrin Zürn-Steffens (BruderhausDiakonie) ein. Claudia Krüger (Diakonisches Werk Württemberg) stellte in ihrem Workshop die Frage nach dem Christlichen in der beruflichen Praxis und reflektierte mit den Teilnehmenden, in welchen Fortbildungsangeboten existentielle Fragestellungen diskutiert werden können und wo dies in Kooperation zwischen Diakonie, Caritas und den beiden Kirchen geschehen kann.
Am Nachmittag war Gelegenheit, Themen aus dem Teilnehmerkreis in Pro-Action-Cafés zu vertiefen, wie „ Welchen Mehrwert dürfen unsere Kunden erwarten?“, oder, ob es Aufgabe als christlicher Anstellungsträger sei, religiöses Wissen zu vermitteln.
Dieser Tag verband nicht nur die beiden Kirchen in ökumenischer Gemeinschaft, hier kamen auch verschiedene Verantwortungsebenen in Kirchen und Trägern in kollegialer Gemeinschaft zusammen. „Motiviert, gestärkt, lösungsfinderisch und hoffnungsvoll“, so haben Teilnehmende diesen Tag erlebt. Die von Doris Beck eingebrachte „Gottesvermutung“ hat dabei viele inspiriert: Wir gehen hoffnungsvoll davon aus, dass Gott auch in ganz anderen Kontexten gut und heilsam wirkt – nicht überall, wo seine Kirche drin ist, steht auch Kirche drauf.
Veranstaltet wurde der Ökumenischer Inspirations- und Vernetzungstag von:
Claudia Krüger, Pfarrerin, Abteilung Theologie und Bildung, Diakonisches Werk Württemberg
Dr. Joachim Reber, Referent für Caritastheologie und Ethik, Diözesancaritasverband Rottenburg-Stuttgart
Martin Schmid, Diakon, Altenheimseelsorge, Evangelische Kirche Reutlingen
Dr. Dirk Steinfort, Referent für diakonisches Pastoral, Diözese Rottenburg-Stuttgart
Katrin Zürn-Steffens, Pfarrerin, Leitung Stiftungsmanagement Theologie und Ethik, BruderhausDiakonie
Klaus Dieterle, Pfarrer, Fachstelle für Altenheimseelsorge, Evangelische Landeskirche in Württemberg.