24. September 2025

40 Jahre für die Pflege: Bernhard Schneider geht in den Ruhestand

Das Bild zeigt ein Porträtfoto von Bernhard Schneider. Er trägt eine Brille und lächelt.
© Evangelische Heimstiftung

Evangelische Heimstiftung stellt Führungsstruktur neu auf
 

Stuttgart, 24. September 2025 – Führungswechsel bei der Evangelischen Heimstiftung: Nach 15 Jahren als Hauptgeschäftsführer und insgesamt 40 Jahren in der Pflege geht Bernhard Schneider Ende 2025 in den Ruhestand – eine Zäsur für das Unternehmen und für die Branche. Nach der offiziellen Abschiedsfeier Ende Oktober geht Schneider auf Besuchstour durch das Land und verabschiedet sich von den Menschen in den Einrichtungen. Die EHS nimmt den Ruhestand zum Anlass, die Führungsstruktur ab 2026 neu aufzustellen.
„Bernhard Schneider hat die Heimstiftung mit Weitsicht, Kompetenz und mit Mut geführt und zu dem gemacht, was sie heute ist: eines der führenden Pflegeunternehmen in Deutschland. Wir sind als Aufsichtsrat dankbar und stolz, dass er diesen Auftrag über 15 Jahre mit Exzellenz ausgeführt hat“. So lautet das Resümee von Sandra Achilles, Vorsitzende des Aufsichtsrats der Evangelischen Heimstiftung. Geboren ist Schneider 1958 in Freudental. Er war neben Studium und Ausbildung schon 25 Jahre in der Pflege tätig, als Pflegehelfer, Heimleiter, Referent der Krankenhausgesellschaft, Geschäftsführer des Eigenbetriebs Leben und Wohnen der Landeshauptstadt Stuttgart, bevor er 2011 zur Heimstiftung kam. Für ihn selbst war diese Zeit der Höhepunkt seiner Karriere: „Besser hätte ich es nicht treffen können“

Strategie und Innovation als Zukunftstreiber

Unter seiner Führung hat die Heimstiftung zahlreiche strategische Meilensteine erreicht: die Konsolidierung der Konzernstrukturen, die Digitalisierung und Professionalisierung der Managementprozesse in einer neuen Zentrale in Stuttgart und die Ausrichtung als Innovationstreiber mit einem eigenen Institut für Innovation, Pflege und Alter. Mit seiner Vision, dass Selbstbestimmung und Teilhabe die Lebensqualität im Alter entscheidend mitbestimmt, ist ein grundsätzlich neues Pflegeverständnis entstanden, das mit Wohngruppenkonzepten und einer neuen Verpflegungsstrategie in allen Pflegeheimen, den WohnenPLUS-Residenzen und einem zentralen Gute-Pflege-Center als Servicehotline zum Ausdruck kam.

Mit einer dezidierten Wachstumsstrategie hat Scheider zudem das Leistungsportfolio der Heimstiftung erweitert und mit über 170 Einrichtungen und Diensten den Umsatz in seiner Amtszeit mehr als verdoppelt. Er hinterlässt ein wirtschaftlich kerngesundes Unternehmen und weiß: „Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts. Wer ein gemeinnütziges
Pflegeunternehmen ist in besonderer Weise verpflichtet, sparsam und wirtschaftlich zu handeln und alle Überschüsse für den gemeinnützigen Unternehmenszweck einzusetzen.“

Die Einführung des Grünen Segels als Nachhaltigkeitsmanagement und die EMAS-Zertifizierung sowie der Aufbau einer europäischen Netzwerkarbeit sind weitere strategische Meilensteine. „Bernhard Schneider wird der Heimstiftung als Stratege und Netzwerker und mir persönlich als beruflicher Sparringpartner und geschätzter Kollege sehr fehlen“, sagt Geschäftsführerin Elke Eckardt zum Abschied.

Identität und Stolz als guter Arbeitgeber

„Die wohl größte Leistung von Bernhard Schneider für uns als Mitarbeitende war es, dass er uns zu einer Heimstiftung gemacht hat. Dieses Selbstverständnis, dass wir alle zu einem Unternehmen gehören, fast zu einer Familie, das wird uns noch lange tragen“, sagt Ilka Steck, Vorsitzende der Konzernmittarbeitervertretung. Denn auch das gehört zu den Errungenschaften der letzten 15 Jahren: die Gründung einer Konzernmitarbeitervertretung und die Stärkung des 3. Wegs. Für das gute Image der Heimstiftung sorgen der Aufbau einer guten Arbeitgebermarke, eine umfassende Personalstrategie, digitale Prozesse und ein innovatives Führungskonzept. „Wir haben in der Heimstiftung sichere Arbeitsplätze, gute Bezahlung, tolle Benefits. Wir können Aufstiegschancen, Sinnhaftigkeit und ein starkes Team bieten. Darauf können wir stolz sein“, das hat Bernhard Schneider stets mit Überzeugung vertreten.

Engagement über die Evangelische Heimstiftung hinaus

Schneider hat sich über seine gesamte berufliche Laufbahn und über seine beruflichen Pflichten hinaus gesellschaftlich engagiert. Sein Einsatz galt besonders den Pflegebedürftigen und Pflegenden, nicht nur in Baden-Württemberg, sondern auch bundesweit. Ein Höhepunkt seines politischen Engagements war die Gründung der Initiative Pro-Pflegereform im Jahr 2016, die sich unter seiner Führung zu einem bundesweit anerkannten und zentralen Akteur in der Pflegebranche entwickelt hat. Und auch in anderen Verbänden hat sich Schneider engagiert, unter anderem im Verbandsrat der Diakonie Württemberg, im Fachausschuss der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft oder als Vorstand im VdDD, dem Bundesverband diakonischer Dienstgeber sowie im DEVAP, dem evangelischen Bundesverband für Pflege.
Schneiders Fazit fällt positiv aus: „Seit meiner Zeit als Pflegehelfer in Freudental Ende der 1970ger Jahre hatte ich das Gefühl, dass ich einen Beitrag leisten muss, um unseren Alten ein gutes Leben zu ermöglichen. Dass ich 40 Jahre lang für dieses Ziel und gemeinsam mit vielen tollen Wegbegleitern auf vielen verschiedenen Ebenen arbeiten durfte, erfüllt mich mit großer Dankbarkeit und Stolz.

Feierliche Verabschiedung und Abschiedstour

Die offizielle Verabschiedung des Hauptgeschäftsführers findet am Donnerstag, 30. Oktober 2025 in feierlichem Rahmen in der Stiftskirche und im Kursaal Bad Cannstatt statt. Unter den rund 300 geladenen Gästen sind Baden-Württembergs Sozialminister Manfred Lucha, Diakoniepräsident Rüdiger Schuch, Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl, Bürgermeisterin Alexandra Sußmann sowie zahlreiche Wegbegleiter Schneiders von Pflege- und Gesundheitsunternehmen, Banken und Partnerorganisationen sowie Verbänden, außerdem MdLs und (Ober-) Bürgermeister aus Baden-Württemberg sowie Kirchenvertreter. Auch das gesamte Führungsteam der Heimstiftung nimmt teil.
„Jeden Tag müssen wir uns fragen, was wir heute tun können, um die Lebensqualität unserer Kunden konkret zu verbessern“. Nach diesem Motto lagen Bernhard Schneider die Menschen, die in den Einrichtungen leben und arbeiten, immer besonders am Herzen. Im November unternimmt er deshalb eine Abschiedstour und besucht einen Großteil der über 170 Einrichtungen der EHS. Das Besondere: Zu seinem Amtseintritt 2011 hat Schneider auch eine Tour gemacht, mit der er in den ersten Monaten alle Pflegeheime besucht und Mitarbeitende und Bewohner kennengelernt hat. „Danach wusste ich, für wen ich arbeite und dass ich dafür viel Unterstützung bekomme. Als Hauptgeschäftsführer fühle ich mich natürlich dem Konzern verpflichtet, aber letztlich kommt es auf die Menschen an. Dort habe ich meine Reise begonnen und dort beende ich sie auch“, fasst Schneider zusammen.

Neue Führungsstruktur ab 2026

Die EHS nimmt den Ruhestand des Hauptgeschäftsführers zum Anlass, die Geschäftsführung des Konzerns breiter aufzustellen. Statt des bisherigen Duos wird die Evangelische Heimstiftung GmbH ab Januar 2026 von drei Geschäftsführungen verantwortet. Die bisherige Co-Geschäftsführerin Elke Eckardt übernimmt als CEO den Vorsitz der Geschäftsführung. Florian Schaaf, der bisher den Geschäftsbereich Wirtschaft und Finanzen leitet, verantwortet den Bereich künftig als Geschäftsführer Finanzen (CFO). Die Funktion der Geschäftsführung Personal (CPO) wird Mirjam Weisserth wahrnehmen, die bislang den Geschäftsbereich Personal und Organisation leitet. Die Geschäftsführungskonferenz wird ergänzt von den Geschäftsführern (COO) der Tochtergesellschaften Peter Hettig und Martin Schäfer.
Die Entscheidung über die Neuausrichtung hat der Aufsichtsrat bereits Ende 2024 getroffen und intern kommuniziert, um frühzeitig die Weichen für Kontinuität und Verlässlichkeit zu stellen. Damit stellt sich die Heimstiftung den zukünftigen Herausforderungen als größtes diakonisches Pflegeunternehmen in Deutschland. Gleichzeitig sorgt sie mit dem bewährten Personaltableau für wirtschaftliche Stabilität und Kontinuität in der strategischen Ausrichtung.