16. Oktober 2025

Konferenz Diakonie und Entwicklung trifft sich in Stuttgart

Die Delegierten sitzen in einem Saal in der Liederhalle, auf der Bühne sitzen einige Personen,
© Diakonie Katastrophenhilfe

Migrationspolitische Herausforderungen fair und zukunftsorientiert lösen

Migration darf nicht per se zum Problem erklärt, sondern muss gesamtgesellschaftlich als Chance für die Zukunft verstanden werden. Das war ein Fazit der Delegierten der Konferenz Diakonie und Entwicklung am 15. und 16. Oktober in Stuttgart, bei der das Thema „Flucht und Migration“ im Mittelpunkt stand. Die Konferenz Diakonie und Entwicklung entscheidet als höchstes Beschlussgremium über Grundsatzfragen des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung (EWDE), welches die drei Marken Diakonie Deutschland, Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe vereint.

Schon heute übernehmen mehr als fünf Millionen ausländische Beschäftigte systemrelevante Aufgaben und Jobs in Deutschland. Insbesondere im Pflege- und Gesundheitssektor spielen sie eine wichtige Rolle. Die positiven Erfahrungen der vergangenen Jahre bei der Integration zum Beispiel ukrainischer Geflüchteter in Deutschland müssen stärker berücksichtigt werden. Fachkräfte aus der kirchlichen Flüchtlingsarbeit in Deutschland und Geflüchtete machten bei der Diskussion währede der Konferenz auf den zunehmenden Druck aufmerksam, der auf der Flüchtlings- und Migrationssozialarbeit in Deutschland lastet.

Rüdiger Schuch, EWDE-Vorstandsvorsitzender und Präsident der Diakonie Deutschland, betonte: „Die migrationspolitischen Herausforderungen sind uns seit vielen Jahren bewusst, aber auch die Chancen. Jetzt geht es darum, diese Herausforderungen fair und zukunftsorientiert zu lösen und den ankommenden Menschen Teilhabe an unserer Gesellschaft zu ermöglichen. Wenn wir in Kitas, mehr Wohnraum und Gesundheitsversorgung investieren, profitieren wir alle davon. Statt auf Restriktionen zu setzen, brauchen wir eine gestaltende Politik, die nachhaltige Grundlagen für Flüchtlingsschutz und Integration vor Ort schafft – und so unsere Gesellschaft stärkt.“

Die Delegierten beschlossen bei der Konferenz die Übernahme der Richtlinie der Evangelischen Kirche in Deutschland zur Anerkennung sexualisierter Gewalt für das EWDE. Zudem hat das Gremium die Aktualisierung der Verbandsempfehlung „Diakonischer Governance Kodex“ für die Diakonie beschlossen. Damit werden die Grundsätze guter Unternehmensführung im Sinne des Deutschen Corporate Governance Kodex auf die Diakonie übertragen. Am Mittwochabend besuchten die Delegierten das Zukunftszentrum “futurum” des Diakonischen Werks Württemberg für einen Begegnungsabend.