Delegation besucht Diakonie in Georgien

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Saltet-Hauses, einer Einrichtung des Diakonischen Werks in Georgien, ist eine kleine Delegation der Diakonie Württemberg Mitte September nach Tbilisi gereist. Die georgische Diakonie gehört zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Georgien und dem Südlichen Kaukasus, Partnerkirche der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.
Gabriele Hönes, Abteilungsleiterin Gesundheit, Alter, Pflege im Diakonischen Werk Württemberg, begleitete während des Besuchs Pflegefachkräfte der georgischen Diakonie im häuslichen Pflegedienst sowie im Altersheim. „Die Partnerschaft zwischen unserer Diakonie und der Diakonie in Georgien ist ein starkes Zeichen internationaler Verbundenheit“, sagte Hönes rückblickend. „Das Saltet-Haus und der häusliche Pflegedienst in Dusheti und Tbilisi machen deutlich, dass wir gemeinsam über Ländergrenzen hinweg Verantwortung für ältere und hilfsbedürftige Menschen tragen. Die Begegnungen hier haben mir deutlich gemacht, mit welchem Einsatz und mit welcher Herzlichkeit die Mitarbeitenden den Menschen begegnen.“ Während sich in der Bergregion Dusheti der Pflegedienst bei den oft alleinlebenden, betagten Menschen um sehr unterschiedliche Aufgaben kümmern muss, liegt der Schwerpunkt in der Hauptstadt Tbilisi oft in der Pflege von stark pflegebedürftigen Menschen.
In unmittelbarer Nachbarschaft zur Versöhnungskirche in Tbilisi entstand in den Jahren 1997 bis 2000 das Johann-Bernhard-Saltet-Haus, benannt nach dem ersten lutherischen Pfarrer und späteren Superintendenten in Tbilisi und Transkaukasien (1824-1830). Es wurde am 8. Juli 2000 offiziell eingeweiht.
Im Saltet-Haus befindet sich ein Altersheim mit derzeit 15 Plätzen. Ursprünglich war es vor allem für deutschstämmige und hilfsbedürftige Gemeindeglieder geplant. Heute werden hier auch Bewohnerinnen und Bewohner anderer ethnischer Herkunft und Konfession betreut – ein wichtiges Kriterium für die Aufnahme ist die Bedürftigkeit. Die Bewohner werden täglich mit drei Mahlzeiten versorgt, eine Krankenpflegerin ist rund um die Uhr im Dienst. Diverse musikalische, kulturelle und gestalterische Angebote sowie Gruppenstunden unter der Leitung einer Ergotherapeutin gehören auch zum Alltag in dem dreistöckigen Haus.
Das Haus wurde im Jahr 2000 aus dem Rohbau einer insolventen Firma, welcher erst als Parkhaus gedacht war, zum Altersheim. Aus Deutschland, Italien und der Schweiz kam finanzielle Unterstützung. Hyperinflation, Energieknappheit und Mangelwirtschaft, aber auch Kriminalität und die große Armut in Georgien erschwerten das Projekt. Sehr viele Menschen lebten in starker Armut. Politische Spannungen zu der Zeit gab es auch durch hunderttausende Binnenflüchtlinge aus Abchasien und Südossetien, die in anderen Teilen Georgiens untergebracht werden mussten. In dieser Situation wagte die junge Evangelisch-Lutherische Kirche in Georgien und dem Südlichen Kaukasus die Gründung einer Diakonie mit einer Suppenküche, Arztsprechstunden und Medikamentenausgabe für Bedürftige und dem Saltet-Haus in Tbilisi.
Hier erfahren Sie mehr über die Arbeit der Diakonie in Georgien.