Zehn Jahre Menschenrecht auf Wasser
Rund 90 Kirchengemeinden in Württemberg setzen sich für eine gerechte Verteilung von Ressourcen ein. Vor zehn Jahren hat die UN-Generalversammlung die Menschenrechte auf Wasser und Sanitärversorgung in den Katalog der Menschenrechte aufgenommen.
Trotz großer Fortschritte hat jeder dritte Mensch weltweit noch immer keinen gesicherten Zugang zu sauberem Trinkwasser. Durch die Ausweitung wasserintensiver Exportlandwirtschaft oder den Rohstoffabbau wird Menschen im Globalen Süden vielerorts das Wasser regelrecht abgegraben. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung kann keine hygienischen Toiletten nutzen. Besonders betroffen sind Menschen, die in Armut leben. Vor zehn Jahren – am 28. Juli 2010 – hat die UN-Generalversammlung die Menschenrechte auf Wasser und Sanitärversorgung in den Katalog der Menschenrechte aufgenommen. Klaus Seitz, Leiter der Abteilung Politik von Brot für die Welt, sagt: „Als Mit-Verursacher des Klimawandels und über die Weltmärkte tragen wir direkt zum Wassermangel in anderen Ländern bei. Wassermangel ist kein Schicksal, sondern Folge von Diskriminierung und Politikversagen.“
Die Kirchengemeinden, die sich an der Initiative Faire Gemeinde beteiligen, setzen sich dafür ein, dass in Kirchengemeinden regionale und saisonale Produkte verwendet werden. Wenn wir auch im Winter Erdbeeren und Tomaten essen wollen, importieren wir über die Produkte Wasser, dass in den Anbauländern oft fehlt. Auch bei der Produktion und Verarbeitung von Textilien oder elektronischen Geräten, wie Smartphones, wird in Ländern des Globalen Länder Wasser privatisiert und verschmutzt
Produkte des täglichen Bedarfs, die aus Übersee kommen, wie Kaffee, Tee, Schokolade und Bananen, kommen in Fairen Kirchengemeinden aus fairem Handel. So werden Menschenrechte an den Produktionsorten geschätzt. Außerdem werden vegetarische Alternativen zu Fleischgerichten angeboten. Denn auch durch den Anbau von Soja für unsere Fleischproduktion wird Wasserknappheit in Ländern wie Brasilien oder Angola verschärft. Werden Falafeln und Co in Kirchengemeinden erst einmal angeboten, erfreuen sich diese Gerichte oft großer Beliebtheit. So wollen Faire Gemeinde auch dazu einladen, es zuhause nachzumachen.