24. April 2019

Eine Zukunft ohne Hunger – Ernährungssicherheit und globale Landwirtschaft

Bernhard Walter von Brot für die Welt wird am 18.5. um 18 Uhr auf der Bühne im Kirchgarten bei der Bundesgartenschau in Heilbronn sprechen. Die Themen des Experten sind Ernährungssicherheit und globale Landwirtschaft.

Immer mehr Menschen in armen Ländern ziehen vom Land in die Stadt – in der Hoffnung, dort Arbeit und ein besseres Leben zu finden. Doch oft endet ihr Traum in schlecht bezahlten und unsicheren Arbeitsverhältnissen und im Slum. Häufig reicht ihr Einkommen nicht aus, um gesunde Nahrungsmittel zu kaufen. Oder sie müssen so viele Stunden am Tag arbeiten, dass ihnen nicht genug Zeit bleibt, um aus frischen Zutaten eine gesunde Mahlzeit zuzubereiten. Nicht selten ernähren sie sich daher von fettem, süßem und nährstoffarmem Essen – ohne sich über die gesundheitlichen Folgen im Klaren zu sein.

Die großen Nahrungsmittelkonzerne bewerben besonders in Schwellen- und Entwicklungsländern importierte und stark verarbeitete Produkte – weil diese vermeintlich hochwertiger, moderner und gesünder sind als herkömmliche lokale Nahrungsmittel. Dabei enthalten lokal erzeugte Produkte oft sehr viel mehr Nährstoffe. Mehr als zwei Milliarden Menschen sind wegen Mangelernährung anfälliger für Krankheiten und weniger leistungsfähig. Sich gesund zu ernähren, ist für arme Menschen in Städten eine große Herausforderung, sind sie doch aufgrund fehlender Anbauflächen fast immer gezwungen, ihre Nahrung einzukaufen. Die weltweite Expansion der großen Supermarktketten macht das für sie immer schwerer und teurer – denn diese verdrängen oft lokale Märkte, auf denen landwirtschaftliche Familienbetriebe aus dem Umland die Produkte anbieten die den formalen Standards der großen Supermärkte bezüglich Größe oder Aussehen nicht genügen, doch schmackhaft und qualitativ gut und vor allem preiswert sind.

Bei der Frage der Versorgung der Städte muss darum die Rolle der Familienlandwirtschaft viel stärker anerkannt werden. Diese Betriebe produzieren heute weltweit etwa 80 Prozent der globalen Nahrungsmittel. Damit auch die „Städter“ ausreichend und gut zu essen haben, müssen Regierungen den Austausch zwischen Städtern und ländlichen Erzeugern, beispielsweise in Form von Ernährungsräten, sowie ganzjährig nutzbare Transportwege und Großmärkte besonders an den Rändern der Städte, wo viele der städtischen Armen leben, fördern. Gleichzeitig muss aber der ländliche Raum gestärkt werden, denn immer noch leben 80 Prozent der weltweit Hungernden auf dem Land. Die Mangelernährung ist eine der wichtigsten Ursachen, warum immer mehr Menschen in die Städte ziehen.

Welche Auswirkungen die internationalen Agrarmärkte auf die globale Ernährungssicherheit haben ist ein weiteres Thema des Abends. Welche Zusammenhänge gibt es? Können wir durch unser eigenes Konsumverhalten Einfluss nehmen auf diese Märkte? Wie können wir die Ernährungssouveränität in den Ländern des Südens stärken?

Viele Fragen zu einem komplexen und vielschichtigen Thema, das Bernhard Walter als Experte von Brot für die Welt beleuchten wird.

Sammlung zum Karfreitag 2024

Diakonie und Evangelische Landeskirche in Württemberg rufen zu Spenden für „Hoffnung für Osteuropa“ am Karfreitag auf. Mit dieser Aktion unterstützen die Diakonie und Landeskirche in Württemberg die humanitäre Hilfen und Soziale Arbeit ihrer langjährigen Partner in insgesamt zehn Ländern.