04. November 2022

Infotag für Schulklassen im Berufsbildungsbereich

Mariaberger Werkstätten informierten über Möglichkeiten nach dem sonderpädagogischen Schulabschluss

Gammertingen-Mariaberg (vea). Vergangene Woche konnten Schülerinnen und Schüler aus drei Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) der Region Ausbildungsluft schnuppern: im Berufsbildungsbereich der Mariaberger Werkstätten gab es an zwei Tagen einen Markt der Möglichkeiten mit Infos rund um die ersten beruflichen Schritte nach der Schule. Dazu gab es für die Schulklassen der Fidelisschule Sigmaringen, der Rossentalsschule Albstadt und des Mariaberger SBBZ eine Führung durch die Produktion der Werkstätten. Auch ihre Lehrkräfte und Eltern waren herzlich willkommen. An verschiedenen Infoständen konnten sie sich über die verschiedenen Möglichkeiten nach dem Abschluss von einer sonderpädagogischen Schule einholen.

Dazu eingeladen hatten die Mariaberger Werkstätten, zu denen der Berufsbildungsbereich gehört. Die Einladungen gingen gezielt an die Schulen, die die Information über Elternbriefe streuten. Vor Ort stellten sich die Mariaberger Textilservice gGmbH, die Reha-Ausbildungsgänge der Mariaberger Ausbildung & Service gGmbH sowie vonseiten der Werkstätten der Förder- und Betreuungsbereich, die Stanzerei samt Kabeltrommelproduktion und die Mariaberger Landwirtschaft vor. Insgesamt haben die Aktionstage rund 70 Interessierte angelockt. „Wir haben uns sehr über die große Resonanz gefreut und werden auch im kommenden Jahr an dieser Veranstaltung festhalten“, so Rainer Laske, Geschäftsführer der Mariaberger Werkstätten. Die ersten Hospitationen von Schülerinnen und Schülern beginnen laut ihm in den nächsten Wochen.

„Der Berufsbildungsbereich ist für junge Menschen mit Unterstützungsbedarf der erste Schritt nach dem SBBZ und dauert für gewöhnlich zwei Jahre“, erzählt Benjamin Lintner vom Berufsbildungsbereich (BBB). In dieser Zeit werden die persönlichen Kompetenzen und beruflichen Interessen ausgelotet und durch Schulungseinheiten und engmaschige Betreuung unterstützt. Der erste Kontakt zum Berufsbildungsbereich kann durch ein- oder mehrtägige Praktika erfolgen. Mithilfe des „hamet e“ Tests werden eingangs handwerklich-motorische Fähigkeiten der Person festgestellt. Grundkompetenzen wir Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Motivation werden durch Arbeitsangebote gefördert, die je nach Beobachtung und Befragung durch die Fachkräfte unterbreitet werden. Über die zwei Berufsbildungsjahre werden weitere Schlüsselqualifikationen wie zum Beispiel Konzentration oder soziale Kompetenzen wie Teamwork gefördert. Die pädagogischen und psychologischen Fachdienste stehen zur engmaschigen Betreuung zur Seite. Über Unterricht und Praktika werden diese vertieft und die Teilnehmenden an die Arbeitswelt herangeführt. Wichtig hier auch: Was sind meine Rechte und Pflichten als Arbeitnehmer*in? Der weitere Weg ins Wohnen und Arbeiten wird individuell mit den Teilnehmenden besprochen und geplant. Mehr Infos dazu gibt es unter www.mariaberg.de/berufsbildungsbereich.

Wie die Infotage zeigten, gibt es allein in den Mariaberger Standorten unterschiedlichste potentielle Arbeitsstellen: vom Inklusionsunternehmen der Wäscherei über die Kabeltrommelfertigung in den Werkstätten bis zur Arbeit auf der Bioland-Landwirtschaft mit Gemüseanbau oder Viehhaltung. Die Mariaberger Ausbildung & Service gGmbH bildet zudem in zahlreichen Berufen in Zusammenarbeit mit Firmen und den jeweiligen Kammern aus: von der Bäckerei über Gartenbaufachwerk und Metallfeinbearbeitung bis zur Hauswirtschaft. Ziel ist die anschließende Vermittlung in Betriebe der freien Wirtschaft. Finanziert werden die Ausbildungen überwiegend durch die Agentur für Arbeit. Infos dazu finden sich unter www.mariaberg.de/ausbildung-und-beruf.