08. Dezember 2022

Gottesdienst mit musikalischer Lesung „Meine schwerste Zeit“

Gammertingen-Mariaberg (zr). Im Jahr 1940 ermordeten die Nationalsozialisten 10.654 Menschen mit Behinderung in Grafeneck. 61 Opfer kamen aus der diakonischen Einrichtung Mariaberg in Gammertingen. Aus diesem Anlass findet am Sonntag, den 11. Dezember 2022 um 10 Uhr ein Gedenkgottesdienst in der Mariaberger Klosterkirche statt. Den Gottesdienst leitet Mariabergs Pfarrerin Bärbel Danner.

Die Erinnerung an die Opfer der Euthanasie und Gewalt wird dabei in diesem Jahr auf besondere Weise lebendig gehalten: Mit der musikalischen Lesung „Meine schwerste Zeit in Mariaberg“ stellen die Schauspieler Berthold Biesinger und Heiner Kondschak einen Text des früheren Mariaberger Vorstands, Direktor Erich Kraft, in den Mittelpunkt. Kraft leitete die Einrichtung Mariaberg in der Zeit des Nationalsozialismus und hat seine Erinnerungen an diese düstere Zeit zu Papier gebracht.

Der Schauspieler Berthold Biesinger gehört seit langen Jahren zum Ensemble des Theater Lindenhof in Melchingen. Er wohnt in Melchingen und ist auf der Alb fest verwurzelt. In Mariaberg war Biesinger schon oft zu Gast und er ist mit der Einrichtung und deren Geschichte tief verbunden. Anfang der 1980er Jahre hat er in Mariaberg auch seinen Zivildienst abgeleistet. Unterstützt wird Biesinger bei der Lesung von Heiner Kondschak. Der Künstler beherrscht virtuos zahlreiche Instrumente und gehört seit Jahrzehnten als feste Größe zur „schwäbischen Kulturlandschaft“. Mit zahlreichen Gastspielen und Auftritten ist er im Theater Lindenhof ebenso präsent wie im Reutlinger Theater Die Tonne oder dem Landestheater Tübingen.

Der Eintritt zum Gedenkgottesdienst ist frei.

Nach dem Gottesdienst wird noch herzlich eingeladen, die Dauerausstellung „Sterilisation und Euthanasie in Mariaberg“ im Klostergebäude anzuschauen. Vorstand Rüdiger Böhm steht hier für eine Führung zur Verfügung. 

Sammlung zum Karfreitag 2024

Diakonie und Evangelische Landeskirche in Württemberg rufen zu Spenden für „Hoffnung für Osteuropa“ am Karfreitag auf. Mit dieser Aktion unterstützen die Diakonie und Landeskirche in Württemberg die humanitäre Hilfen und Soziale Arbeit ihrer langjährigen Partner in insgesamt zehn Ländern.