14. September 2022

Dreikirchenpartnerschaft Slowakei-Mitteldeutschland-Württemberg

Am Studientag der Dreikirchenpartnerschaft in Birkach tauschten rund 30 Haupt- und Ehrenamtliche ihre Erfahrungen zum Schwerpunktthema „Seelsorge in kirchlichen und diakonischen Diensten sowie in Kirchengemeinden“ aus und vertieften ihre Kenntnisse und Kompetenzen.

Martina Rudolph-Zeller, Leiterin der Telefonseelsorge Stuttgart, vermittelte Einblicke in die Arbeit der mehr als 1.000 qualifizierten Ehrenamtlichen. Neben den klassischen Telefongesprächen stehen heute auch Zugänge zur Telefonsseelsorge über Online- und Chat-Angebote zur Verfügung, die vor allem von jungen Menschen genutzt werden. Mit der KrisenKompass App geht die Telefonseelsorge neue Wege in der Suizidprävention. Die App ist gedacht sowohl für Menschen, die suizidgefährdet sind, als auch für Menschen aus deren Umfeld und steht kostenlos zum Download zur Verfügung. Das lizenzierte Trainingshandbuch bietet wiederum Haupt- und Ehrenamtlichen wertvolle Impulse für eine sensible Gesprächsführung.

Ulrich Matthias Spengler, Evangelische Polizeiseelsorge in Mitteldeutschland, stellte die Polizeiseelsorge als Begleitung der Beschäftigten in Glaubensfragen, speziellen ethisch-moralischen Aspekten des Berufs sowie als Möglichkeit für vertrauliche Gespräche und Beratung vor. In seinem Vortrag machte er deutlich, das die Seelsorgefelder Polizei- und Notfallseelsorge  als nachhaltige und wertgeschätzte Form der Verkündigung des Evangeliums Jesu Christ in Wort und Tat in unserer Gesellschaft sehr willkommen sind.

Aus der Slowakei gab Pfarrerin Eva Osliková mit ihren Polizeipfarrkollegen Einblicke in den Pastoralen Dienst vor Ort in den Gemeinden. Während den Polizeipfarrern ein gut strukturiertes Regelwerk für ihren Dienst zur Verfügung steht, handhaben die Gemeindepfarrerinnen und Gemeindepfarrer den Dienst der Seelsorge sehr unterschiedlich. Grundsätzlich stünden viele Gemeindepfarrerinnen und –pfarrer auch in der Slowakei vor der Herausforderung, dass neben den Aufgaben und Anforderungen des Gemeindealltags für intensive Seelsorgeangebote oft wenig Zeit bleibt.

Das weite Thema Seelsorge des Studientags bot den Teilnehmenden der drei Kirchen auch die Möglichkeit, aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie die Aufnahme geflüchteter Menschen aus der Ukraine und die diesbezüglichen Vorbereitungen für den kommenden Herbst/Winter gemeinsam zu diskutieren und nach Lösungen zu suchen.

Die Partnerschaft zwischen der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), der Evangelischen Kirche A.B. in der Slowakei und der Evangelischen Landeskirche in Württemberg besteht seit knapp 30 Jahren. Begleitet wurde der Studientag in diesem Jahr auch von der stellvertretenden Präsidentin der Landessynode Andrea Bleher.

Für das Diakonische Werk Württemberg nahmen Diakonin Dr. Birgit Susanne Dinzinger, Leiterin der Abteilung Migration und Internationale Diakonie, und Diakon Pétur Thorsteinsson, Geschäftsführer der Landesstelle Hoffnung für Osteuropa, teil.

In ihrem Grußwort für betonte Birgit Dinzinger, dass Kirche und Diakonie angesichts der gesellschaftlichen Entwicklungen gar nicht mehr anders als international und grenzüberschreitend gedacht werden können und ihr Arbeiten entsprechend ausrichten. Die Netzwerke in Europa und weltweit seien ein großer Schatz von Kirche und Diakonie. Der Studientag war hierfür ein gelungenes Beispiel.

Sammlung zum Karfreitag 2024

Diakonie und Evangelische Landeskirche in Württemberg rufen zu Spenden für „Hoffnung für Osteuropa“ am Karfreitag auf. Mit dieser Aktion unterstützen die Diakonie und Landeskirche in Württemberg die humanitäre Hilfen und Soziale Arbeit ihrer langjährigen Partner in insgesamt zehn Ländern.