15. August 2022

Sozialminister Manne Lucha zu Besuch beim Projekt „Look Ahead“ in Ulm

Im Rahmen seiner Sommertour besuchte Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha kürzlich den diakonischen Kinder- und Jugendhilfeverein Oberlin in Ulm. Dort machte er sich persönlich ein Bild von dem landesweiten Modellprojekt „männlich.jung.geflüchtet“, welches von der LAG Jugendsozialarbeit initiiert wurde, der Diakonie Württemberg umgesetzt und durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration gefördert wird. Es ist am 1. Januar 2021 an sechs Standorten gestartet und auf zwei Jahre angelegt. In Ulm betreut Oberlin e.V. als Träger das Projekt, das dort den Namen „Look Ahead“ trägt.

Sozialminister Lucha lobte die wertvolle Arbeit mit den geflüchteten Menschen und betonte, wie wichtig ein solches Engagement für eine gelingende Integration sei. „Wir müssen für diese jungen Menschen eine Perspektive schaffen, und daher sind wir gut beraten, sie dabei zu unterstützen“, sagte er. Für das gesellschaftliche Zusammenleben sei es wichtig, dass für alle dieselben Spielregeln gelten und sich auch alle daranhalten. Dafür müssten die ankommenden jungen Männer rechtzeitig erreicht und unterstützt werden. Genau dazu trügen Projekte wie „männlich.jung.geflüchtet“ und „Look Ahead“ maßgeblich bei, „damit diese Menschen nicht sich selbst überlassen sind, was ebenfalls Beruhigungsprozesse in der Gesellschaft anstößt“, so Lucha.

Konkret in Zahlen bedeutet das beim Projekt „Look Ahead“, dass nunmehr über 50 Klienten regelmäßig das niederschwellige Angebot in der Anlaufstelle am Eselsbergs in Anspruch nehmen und stetig weitere Geflüchtete dort um Rat und Unterstützung bitten. Projektverantwortlicher und Sozialarbeiter Uwe Sandlos gab während des Ministerbesuch genaue Einblicke ins Konzept und den bisherigen Ablauf seit Projektstart. „Mit Sicherheit haben wir vielen Menschen bereits geholfen, weder finanziell noch auf eine andere Weise abzustürzen“, lautete seine bisherige Bilanz. Dass die Maßnahme in Ulm so erfolgreich angelaufen ist, sei vor allen Dingen den vielen Kooperationspartnern sowie der guten Zusammenarbeit mit der Stadt zu verdanken.

Wie wichtig die gute Zusammenarbeit sei, um für die männlichen Geflüchteten das Bestmögliche aus ihrer Situation herauszuholen, betonte auch nochmals Iris Mann, Ulms Bürgermeisterin für Bildung, Soziales, Kultur und Sport. „Ich freue mich sehr, dass sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene in den aktuellen Koalitionsvereinbarungen festgelegt ist, dass die rechtliche Situation derjenigen, die bereit sind mitzuwirken, sich verbessern soll. Das ist auch elementare Voraussetzung dafür, dass sich für diese Personengruppe tatsächlich etwas bewegt, Perspektiven sichtbar werden und wir nicht ausschließlich an den Symptomen ‚herumdoktern‘“, sagte Mann.

Das Modellprojekt männlich.jung.geflüchtet läuft noch bis zum 31. Dezember 2022. In dieser Zeit sind noch zwei Workshops mit den Projektmitarbeitenden sowie ein Fachtag am 17. November 2022 geplant. Zum Ende erfolgt eine Auswertung der an den jeweiligen Standorten individuell erprobten Modellversuche. Philipp Löffler, der das Modellprojekt vonseiten der Diakonie maßgeblich mit ins Leben gerufen hat, hofft, dass im Anschluss „idealerweise Inhalte weitervertieft und mittelfristig in der Arbeit mit jungen geflüchteten Männern einfließen können“.

Das Projekt „Look Ahead“ im Rahmen von „männlich.jung.geflüchtet“ wird gefördert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Mitteln des
Landes Baden-Württemberg sowie der Lechler-Stiftung.