15. Dezember 2022

Filmprojekt mit Geflüchteten

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Unter dem Titel „Der Vielfalt eine Stimme geben“ haben die Diakonische Bezirksstelle Balingen und die Caritas Schwarzwald-Alb-Donau ein gemeinsames Filmprojekt ins Leben gerufen.

Geflüchtete berichten in dem Projekt von ihrem Leben im Zollernalbkreis – von Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen ihrem Herkunftsland und ihrem Leben hier und von ihrem Weg nach Deutschland. Unterstützt wird das Projekt durch das Ministerium für Soziales und Integration aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg.

Geflüchtete Menschen, die in den Zollernalbkreis kommen, bekommen von der Caritas Schwarzwald-Alb-Donau und der Diakonischen Bezirksstelle Balingen Unterstützung bei der Integration in die ihnen fremde Umgebung. In dieser Arbeit klingen immer wieder die Lebensgeschichten der Menschen an, die oft nicht mit dem Bild, das in Teilen der Gesellschaft von Geflüchteten besteht, zusammenpassen. „Uns war es wichtig, in unserem Filmprojekt den Menschen – als Experten seiner Lebensgeschichte – ernst zu nehmen und ihm als Einzelperson eine Stimme zu geben“, berichten Anne Tulke, Caritas Schwarzwald-Alb-Donau, und Margareta Theile, Diakonie Balingen. „Denn jede Person, die nach Deutschland kommt, bringt einen ganz individuellen Hintergrund mit und trägt dadurch zur Vielfalt unserer Gesellschaft bei.“ Elisa Alber, Caritas Schwarzwald-Alb-Donau, ergänzt: „Sowohl für die Menschen, die vor der Kamera ihre Geschichte erzählt haben, als auch für uns hinter der Kamera war die Situation neu. Zusammen haben wir uns auf das Projekt eingelassen, ohne zu wissen, welches Ergebnis am Ende herauskommt. Dabei wurde viel gelacht - aber auch geweint. Die Protagonisten und Protagonistinnen waren stolz, etwas von sich, ihrem Leben hier in Deutschland aber auch von ihrem Herkunftsland und ihren Träumen und Wünschen, erzählen zu können.“ „Für mich waren vor allem diese klaren und bestärkenden Aussagen der Menschen beeindruckend, die oft schon viel Schlimmes in ihrem Leben erlebt haben“, berichtet Margareta Theile.

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Shaza, eine der acht Protagonist*innen, berichtet in dem Film davon, dass sie in Deutschland oft mit den Vorurteilen zu kämpfen habe, dass Frauen mit Kopftuch aus Syrien zu Hause bleiben müssten, nicht zur Universität gehen dürften und sie vor allem aus finanziellen Gründen nach Deutschland gekommen seien. Sie selbst hat in Syrien studiert und studiert nun auch hier. „Ich hoffe, dass die Leute nicht mehr so über uns denken, dass wir nach Deutschland nur wegen Geld gekommen sind. Wir sind nur wegen Krieg gekommen. Wir suchen einen Platz ohne Krieg – für unsere Kinder“, so Shaza.

Den beiden Trägern stand Jerry Ude, der hauptberuflich als Filmemacher arbeitet und sich ehrenamtlich bei der Caritas Schwarzwald-Alb-Donau engagiert, zur Seite. „Wir als privilegierte Deutsche können uns nicht ansatzweise vorstellen, was viele der Menschen durchstehen mussten“, so Jerry Ude. „Viele haben gute Freunde verloren und mussten ansehen, wie Kinder leiden. Umso bemerkenswerter finde ich es, wie viel Zuversicht und Kampfgeist trotz all dieser Strapazen in jedem und jeder Einzelnen steckt. Für mich sind diese Menschen Helden und es macht mich zutiefst traurig zu sehen, dass vielen hier mit Vorurteilen und Rassismus begegnet wird. Wir hoffen, mit diesen Interviews zu zeigen, dass hinter dem Begriff ‚Flüchtling‘ oder ‚Migrant‘ ein Mensch steckt, der so viel mehr ist als das, was man tagtäglich in den Medien vernimmt.“

Die acht Filme werden in den nächsten Wochen bei der Diakonie Württemberg und der Caritas Schwarzwald-Alb-Donau veröffentlicht. Beide Träger bieten an, die Filme hier im Zollernalbkreis zum Beispiel bei Veranstaltungen oder in Schulen oder Jugendtreffs zu zeigen und sind gespannt auf die Reaktionen der Zuschauerinnen und Zuschauer.

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