22. Juni 2018 News

Ehrenamtliche rechtliche Betreuer brauchen Unterstützung 

Betreuerin Patricia Huss (links) mit Ramona Pötzsch bei der Pressekonferenz zur Situation von Betreuungsvereinen.

Wer psychisch eingeschränkt, lernbehindert oder demenziell erkrankt ist, braucht Unterstützung in rechtlichen Bereichen. Betreuungs- und Patientenverfügungen sowie Vorsorgevollmachten haben an Bedeutung gewonnen. 

Stuttgart. Wer ehrenamtlich die rechtliche Betreuung eines Menschen übernimmt, kommt schnell an seine Grenzen: Die Regelung von Bankgeschäften, Beantragung der Rente oder Organisation von Pflege sind hoch komplex und erfordern spezifische Kenntnisse, beispielsweise im Sozialrecht. Betreuungsvereine beraten und schulen ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer, oft sind dies Familienangehörige. Die Vereine informieren und beraten auch zu Vorsorgevollmachten oder Patientenverfügungen. „Es ist ein grundlegendes biblisches Motiv und diakonisches Prinzip, Menschen in Notlagen zu begleiten. Gottes Zusage ‚Ich will mit dir sein‘ setzen die rechtlichen Betreuerinnen und Betreuer in besonderer Weise um“, so Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg.

Auch Ramona Pötzsch ist auf diese Hilfe angewiesen. Sie lebt in einer Einrichtung des diakonischen Unternehmens "Die Zieglerschen" und wird über den Betreuungsverein Wilhelmsdorf betreut: „Ich brauche Hilfe bei Briefen von Ämtern. Meine Betreuerin erklärt mir alles so, dass ich es verstehe.“

Doch die Betreuungsvereine sind längst an die Grenzen ihrer Kapazität gekommen. Seit fast 15 Jahren stagnieren die Vergütungen für ihre Leistungen. Um finanzielle Lücken aufzufangen, beraten die Engagierten in den Vereinen selbst immer mehr Personen. Dringend muss die Finanzierung der Querschnittsarbeit verbessert werden, ebenso die Vergütungssätze für Vereinsbetreuungen, weil sonst das Fortbestehen der Betreuungsvereine in Frage steht. 

Der Evangelische Landesverband für das Betreuungswesen in Württemberg e. V. warnt davor, dass mehrere Vereine bereits in ihrer Existenz gefährdet seien. Er fordert die Erhöhung und den Ausbau der Finanzierung der Querschnittsarbeit, ebenso eine Erhöhung der Vergütungssätze für Vereinsbetreuungen und die Erhöhung der zugebilligten Stundendeputate.

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Evangelischen Landesverbandes für das Betreuungswesen in Württemberg e.V.

Sammlung zum Karfreitag 2024

Diakonie und Evangelische Landeskirche in Württemberg rufen zu Spenden für „Hoffnung für Osteuropa“ am Karfreitag auf. Mit dieser Aktion unterstützen die Diakonie und Landeskirche in Württemberg die humanitäre Hilfen und Soziale Arbeit ihrer langjährigen Partner in insgesamt zehn Ländern.