07. Juni 2019 News

„Ausgrenzung in unserer Zeit“

Sybille Löw "Einwanderung"

Ausstellung „Kunst trotz(t) Ausgrenzung“ zu Gast im Haus der Wirtschaft

„Die Ausstellungsstücke hier machen sichtbar, was sonst keiner sieht“, sagte Professor Dr. Jürgen Armbruster, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Gesellschaft, bei der Eröffnung im Haus der Wirtschaft. Was er damit meint, wird spätestens durch die eindrückliche Führung durch die Ausstellung von Kurator Andreas Pitz klar. Abwechselnd mit anwesenden Künstlern berichten er von den Geschichten und Kontexten der Ausstellungsstücke. So präsentiert beispielsweise die Künstlerin Sybille Loew 61 auf Leinwandnessel gestickte Porträts von Menschen mit Migrationshintergrund, deren Geschichte sich erst ergeben, wenn man „hinter die Fassade“, in diesem Fall auf die Rückseite, blickt. Was vorher wie Narben oder Furchen aussah, ist ein mit rotem Faden gestickter Text, der die Beweggründe der Einwanderung erklärt. Oder die „Nofretete“-Figur der Künstlerin Birgid Helmy: eine junge ägyptische Mutter in hautengem Kleid mit Flip-Flops an den Füßen. Die "schönste Frau Ägyptens" - hätte sie zu einer anderen Zeit auch als Flüchtling in Deutschland stranden können? Neben der „Nofretete“ begegnen einem „Auf Augenhöhe“ – so auch der Titel des Werks – die Ton-Büsten von Harald Birck, die Menschen am Rande der Gesellschaft zeigen. Eingerahmt wurde die Vernissage durch Stücke der südkoreanischen Trommlerin Young-Sook Holey.

Kurator Andreas Pitz führt durch die Ausstellung.

Noch bis zum 27. Juni ist die Ausstellung „Kunst trotz(t) Ausgrenzung“ mit circa 170 Exponaten von 25 Künstlerinnen und Künstlern parallel zum Ausstellungsort Rotebühlgalerie in der vhs stuttgart (bis 27. Juni 2019) im Eyth-Saal im Haus der Wirtschaft, Willi-Bleicher-Straße 19, zu sehen. Veranstalter der Wanderausstellung, welche vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt wird, sind die Diakonie Deutschland, die Diakonie in Stuttgart, das Diakonische Werk Württemberg, die Evangelische Gesellschaft (eva) und die Evangelische Kirche in Stuttgart.

Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogramm finden Sie hier.

Sammlung zum Karfreitag 2024

Diakonie und Evangelische Landeskirche in Württemberg rufen zu Spenden für „Hoffnung für Osteuropa“ am Karfreitag auf. Mit dieser Aktion unterstützen die Diakonie und Landeskirche in Württemberg die humanitäre Hilfen und Soziale Arbeit ihrer langjährigen Partner in insgesamt zehn Ländern.